Hefner: Breaking God’s Heart

Schnell einen Earl Grey und ein Blaubeer-Muffin! Das ist die CD dieses Sommers, dieses verregneten, kalten Sommers! Menschen von der Insel kennen ihn – Menschen von der britischen Insel, nicht von Mallorca oder Capri oder so.
Das Trio „Hefner“ hat in Glasgow ein herrlich schrammeliges – ja man mag das Wort schon gar nicht mehr in den Mund nehmen, und doch: – Brit-Pop-Album eingespielt, das allein schon für den Titel eine Auszeichnung verdient. (Gott selbst lächelt darüber wahrscheinlich nur müde, zu oft wurde sein Herz schon gebrochen, und das auf wesentlich uncharmantere Weise, als Hefner es hier tun.)

Zu echtem Brit-Pop gehören nette kleine Melodien und ein kräftiger Schuß „Skiffle“. Hefner zelebrieren dies mit instrumentalem Minimalismus (Gitarre, Baß, Schlagzeug, bisweilen noch ein Piano), aber nichtsdestoweniger mit gehörigem Pathos in der dünnen Stimme (ähnlich der von Pulp-Star Jarvis Cocker). Die Songs sind z. T. bewußt dilettantisch und etwas unbeholfen arrangiert, wodurch sie um so erfrischender wirken. Und immer, wenn man´s nicht erwartet, erheben sich zarte Pedal-Steel-Guitar-Klänge oder ringen sich auch simple E-Gitarren malerische Harmonie-Untermalungen ab. Der Gesang ist bisweilen etwas gewagt und bewegt sich in schwindelnde Höhen bzw. dicht an der ästhetischen Schmerzgrenze, aber das tut dem Hörvergnügen keinen Abbruch!

Wollte man die Attitüde dieser CD umschreiben, müßte man auf eine ironisch hochgezogene Augenbraue zurückgreifen. Nach den Kollegen von Catatonia in diesem Jahr die zweite überaus angenehme Begegnung mit Musik von besagter Insel. Mehr davon!

Hefner: Breaking God's Heart
(Too Pure/Rough Trade)

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