Nach drei auch für den westlichen Markt erhältlichen Platten kommt nach zwei Jahren und etlichen Remix-Projekten die vierte Pizzicato Five wie der Frühling über einen zu langen Winter. Irgendwelche gravierenden Auffälligkeiten zum sonstigen Ouevre gibt es keine. Gut so?
Eingeschworene Easy-Listening-, Bungalow-Label- und Sixties-Fans werden nach wie vor dieser Musik eine Liebeserklärung zukommen lassen. Mastermind Yasuharu Konishi hat immer noch eine der bestsortierten Plattensammlungen was Soundtracks aus den Sechzigern angeht, doch ich vermisse den magischen Moment den Twiggy vs. James Bond bei Made in USA ausgemacht hat. Vielleicht liegt es daran, daß Pizzicato Five mittlerweile einen Rattenschwanz von Epigonen nach sich zieht und man sich an diese Kinderpop-Kitsch-Clownerie allmählich gewöhnt hat; doch Ehre wem Ehre gebührt, schließlich haben wir es hier mit den Originalen zu tun!
Schade finde ich, daß Maki Nomiya mittlerweile nur noch in ihrer Muttersprache singt. (Nicht von den englischen Titeln irreführen lassen!) Das Englische gepaart mit japanischem Akzent sorgte nachhaltig für einen zusätzlichen Augenzwinker. Laut Info sehen sich P5 mittlerweile von sogenannten Soft-Rock Arrangements eines Curt Boettcher und Jimmi Webb (The Associaton, The Fifth Dimension) inspiriert. Waren es zuvor etwa andere Einflüsse? Naja vielleicht diesmal etwas weniger Burt Bacharach oder Bert Kaempfert, diesmal mehr Henry Mancini und Peter Thomas, wer weiß? Dieses Urteil überlasse ich gerne den Easy-Listening-Spezialisten.
Pizzicato 5: Playboy & Playgirl Matador