Still wurde es um Penthouse nach der Veröffentlichung ihres Erstlings „Gutter Erotica“ wirklich nie. Erst kamen zwei Tourneen, auf denen Penthouse eindrucksvoll unterstrichen, daß mit ihnen vor allem live zu rechnen ist. Dann erblickte eine Remix-EP das Licht der Welt, und schließlich und endlich stand der Rechtsstreit mit dem gleichnamigen Erotikmagazin im Mittelpunkt. Dieses bestand darauf, daß die Band sich von ihrem Namen trennt.
Die Folge: In Europa sind es nun Penthouse, in Amerika sind es halt 50 Tons Of Black Terror, die mit „Idle Hands“ ein weiteres Noiserock-Werk auf die Menschheit loslassen. Auf selbigem macht sich das englische Quartett abermals daran, an den Thronen der Jon Spencer Blues Explosion und von The Jesus Lizard zu sägen. Eine mit diesem Album in der Hinterhand nicht allzu unlösbare Aufgabe. Sänger Charly Finke ist schon ziemlich crazy und abgefuckt und vor allen Dingen auf der Bühne nicht mehr weit entfernt von einem David Yow (The Jesus Lizard). Auf „My Idle Hands“ wurde das im Studio treffend eingefangen – was übrigens für den gesamten Livesound gilt. Die Produktion klingt dreckig und rauh, macht es aber möglich, alle Instrumente zwischen den vielen Feedbacks, Schrammelgeräuschen und Schreianfällen klar heraus zu hören. Mehr kann man wirklich nicht verlangen. Die gute Produktion geht Hand in Hand mit der abgedrehten Musik, die irgendwie nie langweilig und berechenbar werden will.
Penthouse: My Idle Hands
(Beggars Banquet/Connected)