Surrogat: Rock

Flammen auf dem Cover und ein Albumtitel, den die Violent Femmes bereits einmal gewählt hatten. „Rock“ prangt in fetten Lettern auf dem Vorderteil des mit Spannung erwarteten Albums von Surrogat. Hinter der Band verbirgt sich ein Trio aus der deutschen Hauptstadt. Maj-Linh Truong sitzt hinter dem Schlagzeug, Tilo Schierz-Crusius zupft den Bass und Patrick Wagner schrammelt und dröhnt mit seiner Gitarre und schreit seine in der deutschen Sprache vorgetragenen Vergangenheitsbewältigungen, Weltauffassungen, Selbstdefinitionen und Liebesbekundungen für Berlin ins Mikrofon.

Fast kommen sie an den Noise Rock aus Chicago heran, doch immer wieder sind sie zu zahm, um Jesus Lizard und anderen Krach-Freunden ernste Konkurrenz zu machen. Dennoch rappelt es, werden die Saiten gezerrt und mit ihnen gelärmt. Wäre der Gesang noch aggressiver und lauter, dann hätten sie David Yow, dem psychopathischen ex-Sänger von Jesus Lizard, die Show stehlen können. So ist es „nur Noise ohne Noise“. Aber ich habe nicht gesagt, dass das schlecht klingt.

Surrogat: Rock
(Kitty-Yo/EfA)

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