Matchbox Twenty: Mad Seasons By

Ist es Zufall, dass das 21. Wort im Opener das Wörtchen „Smooth“ ist oder ist es ein augenzwinkernder Hinweis auf die mehr als erfolgreiche Kooperation von Rob Thomas und Santana? So oder so zeigt „Mad Seasons By Matchbox Twenty“ deutlich, dass die Band auch weiterhin in den vorderen Regionen mitspielen will und so die größtmögliche musikalische Schnittmenge anpeilt. In einem Interview mit der Zeitschrift „Gitarre & Bass“ stellt Sänger Rob Thomas ganz klar fest, dass Matchbox Twenty eine Radioband sind. Ziemlich wohltuend, wenn man sowas selbst bemerkt!

Die einzige Überraschung liegt bei dem musikalischen Kurswechsel, den die Band hinter sich hat. Den College-Rock des Debüts hat sie hinter sich gelassen ohne den Fehler zu begehen, den Erfolg von „Smooth“ durch unzählige Klone wiederholen zu wollen. Geblieben ist das Gespür für packende Melodien und erinnerbare Refrains – diesmal angereichert mit Soul-Einflüssen, fetten Bläsern, Streichern und einem deutlichen Pop-Appeal. Im Gesamten erinnert das zwar an alkoholfreies Bier (man merkt halt Nix), aber wenn nur die Hälfte aller Radio-Songs, mit denen man uns täglich quält, die Klasse von „Black & White People“ oder „Crutch“ hätte, dann wäre meinen Ohren auch schon geholfen. „Mad Seasons“ ist zwar überraschungsarm, aber für die 60 Minuten fühle ich mich auf der „Mainstream-Welle“ ausnahmsweise mal ganz wohl.

Matchbox Twenty: Mad Seasons By
(Wea/eastwest)

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