In den Special Thanks von Sänger Daryl Palumbo steht der symptomatische Satz „Fuck everyone who looked for the hook“. Da gibt es bei Glassjaw nicht viel zu gucken. Das Album erinnert an eine Kneipenschlägerei, bei der es dazu gehört, sich unvermittelt in den Arm zu nehmen, die Jacke abzuklopfen, um dann ebenso überraschend dem Anderen wieder eins auf die Zwölf zu geben. Fernab jeden Wohlklangs prügelt das Quintett seine Song heraus, um dann sehr überraschend und flüssig in melodische Parts zu wechseln. Die sind aber im Regelfall sehr kurz.
Der Sänger von Glassjaw hat eine Darmkrankheit namens „Morbus Crone“, aber das ist auch keine Entschuldigung für Alles. Mike Mc Cready von Pearl Jam hat das auch, aber macht der so’n Krach? Also! „Everything You Ever…“ hat gute Songs, ist aber über die volle Lauflänge fast nicht zu ertragen. Die wilde Mischung aus Metal, Hardcore, Crossover und auch sonst Allem, was laut ist, strapaziert die Ohren einfach zu sehr. Aber gerade in Verbindung mit den sehr persönlichen Texten, die zwischen Hass und Verletzlichkeit pendeln, ist Glassjaw eine interessante, wenn auch sehr anstrengende Band.
Glassjaw: Everything You Ever Wanted To Know About Silence
(Roadrunner Records)