Station Rose machen´s einem nicht leicht. Mit „Elektro-Pop“ ist die Musik des Wiener Duos zwar kategorisiert, im Grunde ist aber noch gar nichts gesagt. Vor allem, weil die stilistische Bandbreite der beiden jeden Rahmen sprengt. Von der strengen Reduktion bis hin zum verspieltem, überbordenden Kitsch findet sich auf „Au ciel“ einfach alles. Trip Hop, Drum&Bass, anarchistische Klangkunst, karge, labyrinthische Space-Trips mit verfremdeten Frauenstimmen… Stets mit Groove und Beats, aber auch mit kitzeligen Geräuschen, Sirenen oder sperrigem Noise, selten mit weichem Moog. Und so schnell, wie sich auftauchte, ist die spirrelige Melodie-Linie über den scheppernden Bässen auch schon wieder weg.
…Blumiger Low-Fi-Pop mit Sixties-Charme, melodramatischer Schlager mit Peter Thomas-Flair und monotoner, flächiger Synthie-Pop, der klingt, wie Vince Clarke in frühesten Depeche Mode-Tagen, sind die Ausreißer auf „Au ciel“.
Avantgarde-Pop nennt das Label das Oeuvre von „Station Rose“. Elisa Rose und Gary Danner arbeiten seit Jahren als Multimedia-Projekt zusammen, und zumindest Rose scheint Verbindungen zur Modeszene zu haben, während Danner als „innovativer Musikgourmet“ beschrieben wird. Experimentell, zugleich in und über allen Genres stehend klingt auch ihre Musik: ein buntes Patchwork, bei dem die überstehenden Fäden mit voller Absicht nicht abgeschnitten wurden!
Station Rose: Au ciel
(Crippled Dick Hot wax/EfA)