Ill Niño ist die neue Band des peruanischen ex-Pro Pain Drummers Dave Chavarri. Er hat fünf Südamerikaner aus den verschiedensten Ländern um sich geschart, und mit dem Debütalbum „Revolution Revolución“ roppen dir die Jungs die Ohren ab und drehen deinen Kopf um 360°. Während mir die wüsten Hassattacken von Slipknot überhaupt nix geben, regiert hier die Ausgewogenheit. Sänger Christian Machado kann ebenso kraftvoll shouten, wie die melodischen Parts überzeugend rüber bringen.
Ill Niño bleiben in ihrer Härte nachvollziehbar und vergessen nicht zu zeigen, dass sie mehr können als dumpfe Riffs brettern. Ihre Herkunft lassen sie einfließen, ohne sie plakativ in den Vordergrund zu stellen. Speziell die Beats von Percussionist Roger Vasquez und die akustischen Einsprengsel der Gitarren lassen die Heimat deutlich erkennen. Die Band steigt mit dem ultraharten „God Save Us“ ein, lässt den Hörer zwischendurch auf Melodieinseln wie „Unreal“ verweilen, um ihm gegen Ende mit dem Titelsong nochmal richtig den Kopf runter zu machen. Wenn das Album mit „With You“ erstaunlich harmonisch beschlossen wird, ehrt es die Band, dass sie sich hier nicht auf eine obligatorische Feuerzeug-Ballade herab gelassen hat, sondern dem Gesamttenor des Albums treu bleibt. Während Machine Head vor ein paar Wochen ein gutes, aber kein überraschendes Album hingelegt haben, ist hier eine neue Band am Start, die sich mit ihrem Debüt sofort in die erste Liga der Kraftfraktion gespielt hat.
Ill Niño: Revolution Revolución (The All Blacks/Roadrunner)