„Life Is A Rollercoaster“ trällert Ronan Keating im Moment permanent im Radio. Wie eine musikalische Achterbahnfahrt aussieht, zeigt uns Sunna aus Bristol. Sänger Jon Harris steht auf AC/DC und Kurt Cobain und ist mit seiner Band beim Label Massive Attack unter Vertrag. Allein diese Kombination zeigt schon, dass hier keine Erwartungshaltung erfüllt wird.
Im Opener „I’m Not Trading“ brechen auch eine Fülle Einflüsse über den Zuhörer ein – trotz elektronischem Gewand kann man eine ganze Menge Rock heraushören. Das explosive Stilgebräu wird von einer relativ ruhigen Nummer („Preoccupation“) abgelöst, die den Grunge-Heroen mehr als nur huldigt. Nach mehrmaligem Hören keimt die Vermutung auf, dass die Songs in einem riesigen Zeitabschnitt entstanden sind. Auf der einen Seite fordernd modern, auf der anderen Seite irgendwo zwischen Days Of The New und Bush. Während die Soundgewitter interessant bis nervig sind, hinterlassen die Post-Grunger einen angenehmen Nachgeschmack. „O.D.“ wäre Anfang der 90er ein absoluter Kracher geworden und die Abschlussballade „7%“ treibt jedem Rockfan das Wasser in die Augen.
Fazit: Jon Harris ist stimmlich definitiv eine lohnende Entdeckung – jetzt sollte er daran arbeiten, seine Einflüsse nicht Song für Song zu trennen sondern zu verschmelzen.
Sunna: One Minute Science (Melankolic / Virgin)