„Places I walk the sun doesn’t touch. I never asked the world for much.“ Gleich beim ersten Hören von „Lit Up From The Inside“ hat mich diese Zeile aus dem Song „Streets“ förmlich angesprungen. Derlei lyrische Schönheiten gibt es einige auf dem Album zu entdecken – aber seid euch der Gefahr einer Depression gewahr. Trotzdem sind Nadine keine weinerliche Band. Die Parallelen zu Heulboje Nr.1 -Neil Young- sind zwar stimmlich und musikalisch klar zu hören, aber das Quartett versinkt nie in dumpfes Selbstmitleid.
Sänger Todd Schnitzer hat eine so klagende Stimme, dass man ihm lebensfrohe Motivationshymnen auch nicht abnehmen würde. Polternde Rocksongs und karge Balladen schon: „When I Was A Boy“ und „Just Couldn’t Lie“ gehen straight los, während „Losing Track“ und „Lead The Way“ nüchtern melodisch um des Hörers Gunst buhlen.
Leider schweigt sich das Booklet über die Aufnahmetechnik aus; gerade die etwas kraftvolleren Songs klingen wunderbar dilettantisch. Beim oben erwähnten „When I Was A Boy“ steht entweder das Schlagzeug in einem anderen Raum oder läuft nur über die Gesangsmikros. Aber dieser Live-Charakter der Aufnahmen trägt unheimlich zum Charme des Albums bei. Man braucht etwas Ruhe, um sich für die spröden Songs zu erwärmen, aber „Lit Up From The Inside“ ist kein offenes Feuer, es ist die Glut.
Nadine: Lit Up From The Inside
(Glitterhouse)