Neu ist das Material des gerade veröffentlichten Mini-Albums „Barracuda“ ja nun nicht mehr. Es wurde bereits zwischen Februar und Mai 1999 aufgenommen und erst jetzt unters Volk gebracht. Das sollte aber nicht weiter stören, denn zum einen sind hier echte Profis am Werk, die eigentlich immer ein bis zwei Scheiben zur Sicherheit in petto haben und diese auch mehr als regelmäßig auf den Markt werfen. Zum anderen bürgen die Trondheimer für Spitzenqualität – zumindest wenn sie nicht gerade wieder ihre Energie in ein etwas sperriges Livealbum investieren (wie zuletzt geschehen). Aber lassen wir das.
„Barracuda“, das sind 33 Minuten bzw. sieben saftige, krachende Rockschwarten, wie sie eben für Motorpsycho so typisch und damit unnachahmlich sind. Sie waren mal für das Album „Let Them Eat Cake“ vorgesehen, wurden aber Gott sei Dank wieder eingenistet und sind uns nun als Appetizer für den nächsten Schmachtfetzen dargereicht worden. Es leben die Siebziger, die langen Haare und ungebärdiges Tanzen auf dem Gänseblümchenfeld. Long live rock’n’roll, baby. Und long live the Gitarrensolo, Schnucki. Hellacopters & Co sollten sofort ihre Instrumente an den Nagel hängen, nachdem sie diese Songs gehört haben. Hier kommen die wahren Rock-Könige Skandinaviens. Kniet nieder und singt „High time, it’s about high time…“.
Motorpsycho: Barracuda
(Stickman / Indigo)