Da sind sie wieder – die Mittelalterrocker, die bei so vielen Menschen Allergien auslösen. Wobei, ich kann mir vorstellen, dass auch einige treue Anhänger an „Herzblut“ zu schlucken haben. Die Gitarren sind nicht mehr so brachial wie auf „Hochzeit“, aber auch die folkloristischen Elemente der ersten Alben verblassen immer mehr. Subway To Sally 2001 sind eine hörbar gereifte Rockband, die sich von der Schublade „Mittelalter“ nicht beschränken lassen.
Der stärkste Song des Albums, „Kleid aus Rosen“, flirtet mit moderner Rhythmik, während „Veitstanz“ eher traditionell klingt. Richtig gut sind auf dem gesamten Album die sakral anmutenden Chorgesänge; ich bin gespannt, ob das in der Live-Umsetzung genauso präzise funktioniert. „Herzblut“ ist vielschichtiger als Alles, was Subway To Sally bislang veröffentlicht haben. Besonders der Verzicht auf Mitgröhl-Refrains steht dem Septett gut zu Gesicht. Pünktlich zur Albumveröffentlichung sind die Musiker auch wieder ausgiebig on the road. Unbedingt anschauen!
Subway To Sally: Herzblut
(Island Records/Universal)