Als 1997 die erste CD von Blackmore’s Night erschien, hegte ich noch die Hoffnung, dass der Gitarrengott irgendwann zurückkommt und sagt: „Ha, war Alles nur Spaß.“. Statt dessen hat er zum dritten Mal hoch in die Küche gerufen und seine Lebensgefährtin Candice Night ans Mikro gebeten. Und da liegt das größte Problem des Projekts: Ihre Stimme passt nicht zur Musik. Irgendwo zwischen Abba und Anita Hegerland angesiedelt, will einfach keine Assoziation zu holden Jungfrauen oder geheimnisvollen Elfen aufkommen.
Schade, denn musikalisch sind Altmeister Ritchie ein paar nette Würfe gelungen („Fayre Thee Well „, „Fires At Midnight“). Sein Spiel ist immer noch von besonderer Güte und beweist in vielen Zwischentönen, warum er einer der einflussreichsten Gitarristen ist. Dagegen stehen aber auch solche Krepierer wie der Kneipenröhrer „Home Again“ oder „All Because Of You“, das im Refrain ziemlich an „Live Is For Living“ von Barclay James Harvest erinnert. Und für die grauslige Coverversion von „The Times They Are A Changing“ gebühren ihm Stockhiebe auf die nackte Fußsohle.
Blackmore's Night: Fires At Midnight
(Steamhammer / SPV )