Tja, da ist sie – die erste Platte der Holländerin, die sich mit ihrer Rolle in der ersten Folge der Kult-Cops „Die Musterknaben“ nachhaltig festgesetzt hat. „I Am Here“ ist aber beileibe kein Plastikprodukt einer Aktrice, vielmehr hat Ellen ten Damme alle 12 Songs selbst komponiert und im Studio noch in die Tasten gehauen.
Ihr Debüt als Rock zu bezeichnen wäre härtetechnisch zu hoch gegriffen, aber Pop würde die Songs zu sehr abqualifizieren. „Summer Sun“ könnte auch von Sophie B. Hawkins sein, während „Just Do It“ die Fährte in Richtung Hole legt. Einzig der Gesang nervt an manchen Stellen, weil Ellen ten Damme die „Innocent-Bitch-Masche“ doch ein bisschen ausreizt. Ein bisschen weniger lasziv und „I Am Here“ käme noch viel besser. So gut wie „Gadget“ – dem besten Song; ein kleines Minidrama in knapp 3 Minuten. Fast so groß wie die in Vergessenheit geratene Lisa Loeb – und das will schon was heißen!
Ellen ten Damme: I Am Here
(Mercury / Universal )