Nach rund einer Minute des Openers fällt mir sofort mein Lieblingswort für solche Bands ein: überambitioniert. Da wird jeder erdenkliche Einfluss mit reingepetzt und alles gegeben, um auch wirklich in den ersten Sekunden zu zeigen, was für eine versierte Band hier am Start ist. Auch wenn der Eindruck im kompletten Albumverlauf nicht ganz verschwindet, schaffen es die fünf Jungs erstaunlich gut, ihre Mischung aus Progressive-, Rock-, Symphonic- und Speed-Metal ansehnlich zu drapieren.
Man wünscht sich zwar manchmal, dass der Keyboarder nur acht, statt scheinbar zwölf Finger hat, aber das wunderbare Intro von „Star-Crossed“ lässt diesen Wunsch mit Scham verstummen. Im Moment laden sich Arcturus für eine dreiviertel Stunde noch zu viel auf, aber wenn die Band es schafft, ihren Sound zu entschlacken, dann ist hier noch mehr drin.
Arcturus
The Sham Mirrors
(Prophecy/Sony)