The Goo Goo Dolls: Gutterflower

Über das vergangene Album der Goo Goo Dolls „Dizzy Up The Girl“ (s.u.) habe ich seinerzeit geschrieben, dass der Staub noch an den Stiefeln klebt; inzwischen sind die Schühchen aber blank geputzt.

Das Trio steht im Moment an dem gefährlichen Punkt einer ehemaligen Independent-Band, die auf einem ziemlich breiten Mainstream-Highway fährt. Den Dreck der alten Tage haben sie komplett abgebürstet und man stellt sich schon die Frage, ob die Produktion so kantenfrei hätte ausfallen müssen. „Gutterflower“ ist wie ein Gedicht von Ringelnatz – einmal gehört, direkt gemerkt.

The Goo Goo Dolls spielen in lässiger Routine das aus, was sie sich über die Jahre erarbeitet haben. Dabei ignorieren sie mild lächelnd alle Trends und verneigen sich weder vor tiefergestimmten Gitarren noch vor irgendwelchem Schnickschnack. Die zwölf neuen Songs sind einzig und allein gut hörbarer US-Radio-Rock mit eingängigen Refrains. Den Rock-Olymp werden The Goo Goo Dolls mit diesem Album sicher nicht erobern, aber Songs wie „Sympathy“ und „Truth Is A Whisper“ muss man erst mal schreiben und diese Güte auch über eine dreiviertel Stunde aufrecht erhalten. Klingt blöd, aber das ist „Mainstream at it’s best“.

The Goo Goo Dolls: Gutterflower
(WEA)

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