Willy DeVille ist so ein bisschen wie Kermit: Born in the swamp und unverwüstlich. (OK, er ist in NY geboren, aber er wohnt im Sumpf) Das Cover seiner aktuellen Live-Scheibe ist symptomatisch für den ganzen Mitschnitt. Als leicht versiffter Dandy schmachtet und ächzt er sich durch die Songs wie man es von ihm gewohnt ist. Aber in der spärlichen Besetzung mit David Keyes (Bass) und Seth Farber (Piano) kommen die Songs um einiges intimer und direkter. Da wird dann ordentlich geknurrt (It’s Too Late She’s Gone) oder auch melodisch der große Herzschmerz beschworen (Spanish Harlem).
„In Berlin“ ist die reine Erfüllung der Erwartungshaltung. Willy DeVille kommt so authentisch und direkt rüber, wie man es sich erhofft und über einen Titel wie „Storybook Love“ muss man wirklich keine Worte mehr verlieren. Als Schmankerl obendrauf gibt es auf der zweiten CD noch acht Songs, die mit seiner Band Mink DeVille entstanden sind, die aber nicht den intimen Reiz des Berlinauftritts haben.
The Willy DeVille Acoustic Trio: In Berlin (Do-CD)
(Eagle Records/Edel)