Wenn man in einer Sackgasse steckt, sollte man zusehen, dass man möglichst schnell wieder herauskommt. Da sich Mittelalter und Rock in den vergangenen Jahren nicht gerade zur Schnellstraße entwickelt hat, haben Subway To Sally einen Ausweg gesucht und sich in eine noch düsterere Sackgasse manövriert.
Der Rammstein-artige Opener „Geist des Kriegers“ lässt zwar noch schlimmeres vermuten, aber auch die weiteren zehn Songs können nicht wirklich begeistern. Stumpfes Riffing, kalter Sound und eine bedrohliche Nähe zu ach so bösen Buben wie Rammstein und Konsorten. Es ist mir offen gestanden ein Rätsel, warum sich ein so begabter Songwriter und Musiker wie Ingo Hampf mit vergleichsweise uninspirierten NDH-Riffs über die Zeit rettet. Und ich jammere nicht dem Mittelaltersound hinterher, es ist vielmehr die Arrangementvielfalt, die auf „Engelskrieger“ komplett verloren gegangen ist. Es dominiert ein wuchtiger Sound und Subway To Sally haben erkennbar ihren augenzwinkernden Humor verloren.
An manchen Stellen blitzt dann die Klasse dieser Band auf und ein Song wie „Unsterblich“ wird trotz aller Härte mit einer unwiderstehlichen Hookline veredelt. „Engelskrieger“ mag ein Neuanfang sein, aber das Septett ist extrem schlecht aus dem Startblock gekommen. Ich bin enttäuscht.
Subway To Sally: Engelskrieger
(Motor/Universal)