Die Schöneberger-Show

So genug! Lange genug habe ich’s mir angesehen, weil ich manche Konzepte etwas Zeit brauchen, bis sie sich richtig eingespielt haben. Aber hier wird nichts besser, das Problem ist ein prinzipielles. Schaut sich jemand „Blondes Gift“ im WDR an? Eine halbe Stunde harmlose Unterhaltung, einfachst gemacht (und um Mitternacht zu einer Zeit, da der Quotendruck längst heia macht). Da spricht Frau Schöneberger mit einem Gast ein paar Punkte der Bio an, darf ihr loses Mundwerk rund laufen lassen und spielt ein paar alberne Spielchen (König Ballermann aka Jürgen Drews mußte beispielsweise mit verbundenen Augen Sangria mit Senf von Sangria mit Knoblauch unterscheiden. Aah! Am Geschmack erkannt.

Und genau betrachtet ist „Die Schöneberger-Show“ nichts anderes als „Blondes Gift“ in XXL, also teurer. Los geht’s mit einer Gesangseinlage, die nicht weiter stört, aber von den Kosten allein für die Begleitkapelle träumt man beim WDR wohl nur. Was danach einsetzt ist eine Art Promischaulaufen, bei dem ständig Prominente (gerne auch im Dopperl- oder Viererpack) auf die Bühne geschoben werden, um ein Sprüchlein aufzusagen oder bei einem Spiel auszuhelfen. Der Gast wird zum Stichwortgeber, die Moderatorin zum Nummerngirl für den nächsten Programmpunkt. Das wirkt wie „Das war ihr Leben“, nur ohne Interesse für die Biografie. Für so was ist auch keine Zeit.