Komisch, bei Joan Baez käme ich nie auf die Idee, die Nase zu rümpfen, weil sie Songs covert. Wobei „covern“ in diesem Zusammenhang nicht wirklich zutrifft. Joan Baez wählt „ihre“ Titel behutsam aus, saugt sie ein und was dann wieder rauskommt ist weit mehr als eine würdige Interpretation.
Das Schrille ist aus ihrer Stimme schon lang verschwunden, sanft und wohltuend breitet sie sich aus wie ein Hustenelixier und beruhigt, was eben noch aufmucken wollte. „Sleeper“ von Greg Brown, „Caleb Meyer“ von Gillian Welch und allen voran „Motherland“ von Natalie Merchant gelingen ihr ganz vorzüglich und machen „Dark Chords On A Big Guitar“ zu einem eindringlichen Album. Zeitlos.
Joan Baez: Dark Chords On A Big Guitar
(Sanctuary)