Fury In The Slaughterhouse: Nimby

Als ich mir meine erste Fury In The Slaughterhouse CD „Pure Live“ gekauft habe, hat das seinerzeit noch etwas verlodderte Image der Band immerhin gereicht, um meine damalige Mittelstands-Freundin zu erschrecken. OK, wirklich wild waren die Jungs nie, aber nach dem aus der Distanz betrachtet doch etwas zahmen Album „The Color Of Fury“ besinnen sich die Hannoveraner mit „Nimby“ wieder auf alte Tugenden.

Nach dem ungewöhnlichen, aber mutigen Opener „Welcome To The Other World“ setzen sie zwar „V.I.P.“ mit einem Schwachsinns-Refrain an die Wand, aber danach klingen Fury In The Slaughterhouse so frisch wie schon lange nicht mehr. Die meisten der 15 neuen Titel atmen den Rock’n’Roll-Spirit eines kleinen Clubs, bleiben aber natürlich auch anständig genug, um heute niemanden mehr zu erschrecken. Das Sextett bekommt diesen Balance-Akt aber relativ gut in den Griff und haut unbekümmert seine Nummern unters Volk.

Ich glaube, die Band weiß selbst, in welchen Ketten der Erwartungshaltung sie gefesselt ist, aber so lange sie mit diesen noch so aufmüpfig rasselt, steht nicht zu befürchten, dass dieses Pferd tatsächlich zur Schlachtbank geführt wird.

Fury In The Slaughterhouse: Nimby
(SPV)
Link: www.fury.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert