Guitar a gogo


Das ist die James Last-Platte mit dem schönsten Cover. Von denen, die ich habe. Und abgesehen von der „Op Klompen“ natürlich! Aber hält ihr Inhalt, was das Cover verspricht? Nun ja, verglichen mit der Hammond a gogo: oh ja. Die war ja grauenvoll. Aber der transparentere Gitarrensound lässt halt schon mehr Platz für die ordnende, in Hüfthöhe  wippende Hand des Meisters.

Ist eben ne Orchesterplatte mit viel Gitarre im Vordergrund. Aber so, dass sie nicht weiter stört. Die Trompeten-Fans bekommen weiter ihre Trompeten. Und die Percussion-Fans ihre Percussions. Zumal Gitarre hier eh gleichbedeutend mit Flamenco-Samba etc. ist. Viel swingendes Gezupfe und Latin-Zeug. Deshalb: Supersache. Fröhliche, raffinierte Stücke, die meist nach kleinerer Combo klingen als nach großem Orchester.

Das wundervolle Brazil, das sich zu Recht auch auf späteren Compilations findet, ist hier drauf. Swingt – ich erwähnte es schon bei anderen Platten – wie der Teufel. Gibt aber auch langsamere, melancholische Sachen wie „La Playa“. Alles in allem ist es eher ein zarter, filigraner Sound. Zum Teil fast Surf-artig: mit Vibraphon und viel Hall.

Durch die Bank Ohrwürmer im warmen und ziemlich witzigen Last-Ton. Klingt jedenfalls sonnig, pfiffig und temperamentvoll. Aus der Playlist: Tiritomba, Espana, Jezebel, Johnny Guitar, The Breeze and I, Funiculi Funicula, Amapola etc. pp.