So macht man das also: stellt ein Lied um, sucht einen anderen Titel – und fertig ist eine neue Platte! Recycling à la James Last – oder soll ich sagen: à la Club? Denn das hier ist eine Club-Sonderauflage. Für welchen Club auch immer.
Das Lied „Mitternacht in Moskau“ ist genau von der ersten an die letzte Stelle der ersten Seite gerutscht. Und schon wird aus „Russland zwischen Tag und Nacht“ die LP „Mitternacht in Moskau“. Auch wieder verständlich: denn zwischen Tag und Nacht liegt ja auch – die Mitternacht. Vielleicht wollte man nur ein bisschen konkreter werden. Russland – Moskau. Zwischen Tag und Nacht – Mitternacht. Die nächste Folge heisst dann: Leninstraße 3 in 64238 Moskau, Russland, um Null Uhr Null.
Wieder heisst es hier: Auch Musiker trinken gern. Aber auf der anderen Platte ist noch zusätzlich das schöne Foto in der Metro drauf.
Ansonsten: same procedure. Schwermütige russische Melodien. Oft eher geraunt als intoniert. Und natürlich wilde russische Tänze. Insgesamt eine tolle Platte, weil die ruhigen Stücke trotzdem ganz anders sind als zum Beispiel viele Takes auf den Klassik-Platten. Hier herrscht eine Art Krimi-Atmosphäre: dunkel, exotisch, kräftig. Muss man haben.