Dieses Cover gehört vermutlich zu den schönsten, die je eine James Last-Platte hatte. Rot mit Pink – und es sieht immer noch gut aus! Und diese tolle 12! Mann, Mann, Mann. Keine Ironie. Wenn ich mir vier Last-Platten an die Wand hängen dürfte, würde die hier dazugehören. Trotz des Rüschenhemds, das James Last hier trägt. Aber immer noch besser als die Schals, die bei seiner Band vorne raushängen.
Und wie das wieder swingt. Ich möchte ja alle James Last-Kritiker mal fragen, was sie sich dabei gedacht haben, James Last schlecht zu finden. Nichts, vermute ich. Wie kann man nur? Das ist wirklich grandiose Musik. Wenn man´s natürlich mit Miles Davis oder so vergleicht, wird man hier stromlinienförmiges Middle of the Road raushören. Aber wenn man die Ohren aufmacht, merkt man, dass da keineswegs kompositorische Untiefen mit Effekten zugekleistert werden. Sondern mit viel Hingabe auch noch die letzte Moleküle ihren Schubs kriegen und zum Swingen gebracht werden.
She´s a lady, Cracklin´ Rosie, Be my baby, My sweet Lord, Have you ever seen the rain, After midnight… James Last hat wieder ein halbes Jahr Charts-Pop eingesogen. Und was bei ihm rauskommt, sind zum Teil euphorische Prä-Disco-Hymnen. Ganz großes Kino! Ansonsten ist diese Platte ein eher lässiges Potpourri. Alles ist im Fluß, kaum größere Brüche. Gut – das Love Story-Theme klingt ein bisschen gepresst: hat mehr Tempo und weniger Punktierungen als im Original. Aber das muss wohl sein, wenn jemand drauf tanzen soll. James Last wird schon wissen, was er tut. Oder?
Ganz recht. Wie Roger Willemsen sagen würde.