Und jetzt alle


Das ist ein super Titel für James Last. Der Titel ist Programm. Sie hätte auch „Sing mit 7“ heißen können. Oder „Non Stop Schlagerparty“. Sie heisst aber „Und jetzt alle“. Obwohl es inhaltlich nichts anderes ist.

Was war geschehen? Warum nicht die beliebte „Sing mit“-Reihe fortsetzen? Der Abwechslung wegen! Ah ja. Und das von jemandem, der „Non Stop Party“ Folge 1 bis 35… rausgebracht hat.
Hat jedenfalls ein schönes Cover. Drei Stockwerke James Last and friends. Bei welcher Agentur kriegt man eigentlich solche Models? Sogar eine Oma und ein Opa sind mit drauf. Nur keine Kinder. Sind James Last-Platten nicht jugendfrei? Oder die Parties, bei denen sie abgespielt werden?

Die Lieder scheinen es aber. Lustige Mischung aus alten Schlagern, aktuellen Schlagern, Volksliedern und Volksmusik. Und Hits wie: Die Legende von Babylon, Brown Girl in the ring, Kreuzberger Nächte. Und „Lass mein Knie, Joe“ als deutsche Version von „It´s a heartache“. Ich selbst hab ja an Kinderfasching am liebsten auf Rucki Zucki getanzt. Ist hier auch drauf. Wie schön.

Wäre ich etwas versierter, könnte ich genau analysieren, wieso mir diese Platte etwas glatt produziert vorkommt. Vielleicht ist der Chor zu slick und zu sehr in den Vordergrund gemischt. Die Band ist eigentlich super drauf. Und die gelegentlichen Synthieschwaden stören eigentlich auch nicht. Aber irgendwie ist das zum strahlenden Brei geraten. Es liegt so´n Schleier drauf, der alle Ecken abfedert und leider auch alle Löcher zuschaufelt, die ein bisschen Transparenz gelassen hätten. Phil Spector hätte wahrscheinlich gesagt „Back to mono“ oder so was. Es ist jedenfalls definitiv was an der Abnahme, am Klangbild, an der Mischung. Der Rest ist gut wie immer. Flott, Stimmung, Trullala.