Diese à gogo-Platten sind wirklich klasse, um Instrumentenkunde zu betreiben. Nach Hören der „Trumpet à gogo“ und der „Sax à gogo“ weiß man so einiges. Zum Beispiel, warum nur das Saxophon das Instrument der 80er werden konnte. Weil es im Gegensatz zur Trompete schwerfällig, leicht schmierig und überhaupt unprägnant im Klang ist. Ja, ich bin eine alte Saxophonhasserin. Ich hab wahrscheinlich auch zu viele sexy Saxophonistinnen in schlechten 80er-Videoclips und -Filmen gesehen.
Und was sag ich? Schwerfällig und leicht schmierig? Volià: hier ist „Amor, amor, amor“ drauf! Und „O sole mio“. Aber auch “La cucaracha’, ’The more I see you’ und “Little man’. Ja, da geht´s. „Little man“ ist sogar recht lustig. Mit der fetten Hammond-Orgel drunter. Und hier dürfen auch mal Trompeten übernehmen. Oder Posaunen? Jedenfalls gibt´s hier auch mal ordentlich Tempo!
Sind bestimmt auch wieder ungemein gute Saxophonisten hier am Werk. So war´s nicht gemeint. Aber Saxophon ist echt nicht meins. Ob die James Last Band mit Saxophonen statt Trompeten überhaupt Erfolg gehabt hätte? Ich glaube nicht.
„Sa à gogo“ ist bei weitem nicht so flott wie die „Trumpet à gogo“. Es kommt im Klang leider an die erste „Hammond à gogo“ ran. Bisschen betulich. Breit. Wabernd. Und leicht breiig. Nicht im Arrangement, auch nicht in der Produktion, sondern wirklich nur durch dieses weiche, verschleiernde Saxophon.
Dabei ist das Cover wirklich cool. Schlicht, stylish, poppig und auf Kilometer entfernt lesbar. Es hätte bessere Musik verdient gehabt. Aber so ist das Leben.