Das dritte Album der Blue States unterscheidet sich in einem wesentlichen Punkt von seinen beiden Vorgängern. Wurden die Blue States aufgrund ihrer Remixe (u.a. Badly Drawn Boy und Future Sound Of London) und den pompösen Instrumentalsound bekannt, dringen sie jetzt in neue Sphären vor.Auf „The Soundings“ arbeitet Mastermind Andy Dragazis und Neukollege Jon Chandler, bis zu dieser Platte nur Teil der Live-Band, erstmals mit einem Sänger. Chris Carr wurde für diese Aufgabe auserkoren und darf obendrein auch gleich noch in die Saiten der Gitarre greifen.
Obwohl die zusammengefügten Soundstrukturen nicht weniger mächtig, schön, betörend und abwechslungsreich sind als auf den früheren Blue States Veröffentlichungen, herrscht dennoch auf „The Soundings“ eine unbekannte Atmosphäre.
Was ist das? Pop! Süßer, britisch gefärbter Pop, der in solch einer Intensität und Klasse wie auf „The Soundings“ lange vermisst wurde. 40 Minuten Hörgenuss einer Art Musik, die von Kritikern schon lange totgesagt wurde. Aber bekanntlich heißt es ja, dass Totgesagte länger leben. Das dachten sich wohl auch die Organisatoren des Reading- und Glastonbury Festivals, die sich einen Blue States-Auftritt gesichert haben. Ach ja, im September dann wohl auch auf deutschen Bühnen zu erleben.
Blue States: The Soundings
Memphis Industries/PIAS
VÖ: 19.7.2004