Nach Franz Ferdinand schickt das englische Label Domino mit den vor drei Jahren gegründeten Sons And Daughters bereits die nächste (Hype-)Band aus Glasgow ins Rennen, um den Versuch zu starten, die gegenwärtige Musiklandschaft zu dominieren. Wenn auch musikalisch keine wirkliche Parallele zu dem derzeit erfolgreichsten Exportschlager Schottlands besteht, so hat Alex Kapranos, Frontmann von Franz Ferdinand, mit seiner Dauerschwärmerei für die Sons And Daughters durchaus seinen Anteil an dem Rummel um das Gespann geleistet. Konsequenterweise tourten im vergangenen Frühjahr die Söhne und Töchter im Vorprogramm Franz Ferdinands durch die Staaten. Und wo man doch gerade schon mal über den großen Teich geflogen war, bot sich für die Newcomer natürlich ein Gig bei dem legendären South By South West-Festival an. Danach verfiel dann auch Pop-Literat Greil Marcus den Schotten.
Das Quartett um die beiden singenden Protagonisten Adele Bethel, erinnert durchaus an PJ Harveys Gesang und wird sicherlich Arab Strap-Fans ein Begriff sein, und Scott Paterson, stimmliche Ähnlichkeiten zu Nick Cave vorhanden, benannten ihre Gruppe nach einer Bob Dylan-Strophe und verewigten darüber hinaus mit dem Stück „Johnny Cash“ einen weiteren Helden der Band.
Mit dem Debüt „Love The Cup“ ist eine düstere Mixtur aus Folk, Rock, Blues und ein wenig Country gelungen. Am ehesten könnten die Sons And Daughters im Kontext der kanadischen Broken Social Scene verstanden werden. Einziger Kritikpunkt: Die sieben Stücke auf „Love The Cup“ und damit die Gesamtspieldauer von leider nur 25 Minuten und 29 Sekunden sind für ein richtiges Album etwas zu kurz ausgefallen. Das Folgewerk, welches aller Wahrscheinlichkeit bereits Anfang 2005 veröffentlicht wird, sollte diesbezüglich etwas mehr bieten können.
Sons And Daughters: Love The Cup
Domino/Rough Trade
VÖ: 6.9.2004