Ein Cover-Artwork, das zerrt. Man ist froh, es weglegen zu können und „Any Minute Now“, das dritte Album der belgischen Soulwax, zu hören. Nicht wegen des visuellen Wohls, sondern vielmehr wegen des auditiven Glücks. In den fünf Jahren nach „Much Against Everyone’s Advice“ hat sich im Hause der Genter einiges getan. Maßgeblich dürften die Brüder David und Stephen Dewaele an dieser innovativen Entwicklung Schuld sein.
Mit ihrem (Side-)Projekt sorgten sie über die letzten Jahre dafür, dass der Name Soulwax nicht gänzlich in Vergessenheit geriet. Die Rede ist von den Too Many DJ’s. Die Quasi-Erfinder des Bastard-Pop, welche mit Mixen von etwa The Stooges vs. Salt’n’Pepa den Clash von Punk, Electro, HipHop, Pop und Was-es-sonst-noch-alles-gibt einläuteten und diesen auch über den Underground hinweg recht populär machten – denkt doch einfach nur mal an die MTV Show „Mash“.
Natürlich ist diese musikalische Evolution nicht spurlos an Soulwax 2004 vorrübergegangen. Progressiver Disco-Rock könnte eine zaghafte Charakterisierung dessen sein, was genau 49 Minuten und 21 Sekunden lang auf „Any Minute Now“ zu hören ist. Gleichwohl zum Tanzen und Rocken geeignet und deshalb eine Platte, die eigentlich immer gehört werden will. Wer jetzt immer noch nicht weiß, um was es hier überhaupt geht, hat definitiv „too little“ Ahnung von guter Musik. Basta(rd)!
Soulwax: Any Minute Now
PIAS/Rough Trade
VÖ: 23.8.2004