Emiliana Torrini: Fisherman’s Woman

Es gab ja früher dieses Jürgen von der Lippe-Phänomen: Künstler, die in seiner Sendung „Geld oder Liebe?“ auftauchten, gingen in der darauffolgenden Woche durch die Decke. Ein paar wenige, wie z.B. John Hiatt, waren vielleicht zu gut; da hat selbst der „Geld oder Liebe?“-Sticker auf der CD den Verkauf nicht entscheidend angekurbelt.

Ähnlich erging es Emiliana Torrini: Flankiert von Enya und Annie Lennox erinnert sich wohl kaum noch jemand daran, dass sie für den zweiten Teil der „Herr der Ringe“-Trilogie „Gollum’s Song“ gesungen hat. Die Isländerin hat sich darüber aber anscheinend keine Kopf gemacht. Im Gegensatz zu „Love In The Time Of Science“ ist Emiliana Torrini auf ihrem neuen Album „Fisherman’s Woman“ um einiges ruhiger geworden. Wer sich auf die anfänglich etwas spröden Songs einlässt, entdeckt ein wunderbares Album zwischen Maria Solheim und Sophie Zelmani, das fragil arrangiert ist und das genaue Gegenteil einer kommerziellen Brechstange.

Torrini wirkt frei von Zwängen, zufrieden mit der Welt und schüttelt zwölf Songs aus dem Ärmel, die manches Mal nicht viel mehr zu sein scheinen, als die Skizze eines perfekt gelungenen Nachmittags.

Emiliana Torrini: Fisherman's Woman
Rough Trade
VÖ: 31.1.2005
www.emiliana.de

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