Der Mann mit der nasalen Reggae-Stimme ist zurück: Patrice, 25 Jahre jung und auf dem aufsteigenden Ast. Nach zwei Soloalben (‚Ancient Spirit‘, ‚How Do You Call It?‘) und einer EP mit dem Silly Walks Movement (‚Silly Walks Meets Patrice‘) hat er mit seiner Begleitband Shashamani ein reifes und formvollendetes Album eingespielt, in dem viel seines Herzbluts drinsteckt. Und Arbeit.
‚Nile‘ wurde „komplett analog aufgenommen, was mehr Zeit in Anspruch nahm als digitale Aufnahmen. Aber ich wollte diese Herausforderung annehmen“, erklärt Patrice, der etwa ein Jahr intensiv an den Songs gearbeitet hat. Diese sind sehr emotional, die Texte nachdenklich. „Music is my mission and Jah’s work my assignment“, heißt es im Opener „Today“. Seine Verbundenheit zur Reggae-Gemeinschaft ist eng. Mit „It Hurts To Be Alone“ hat er sich einen eher unbekannten Song der Wailers rausgepickt, in dem er seinen Heroen huldigt.
Langsam fasst Patrice auch in Großbritannien Fuß. Sein Management sitzt in London und hat von daher sehr gute Kontakte zur dortigen Szene. Zudem streckt Patrice seine Fühler in Richtung Spanien und Italien aus. Insofern könnte Deutschland in Bälde neben Gentleman seinen zweiten hochkarätigen Reggae-Export haben. Denn wie der Kölner will Patrice nur eins: „Musik machen – der Rest ist mir egal“.
Patrice: Nile
YoMama/Universal
VÖ: 25.4.2005