Fragebogen

Listen-Ludger vom Nachtbuch will es wissen. Also soll er es auch wissen. Ein →Fragebogen für Krimileser/innen.

1. Erster Krimi?
Das rote U“ von (?). DER Renner in unserer kleinstädtischen Pfarrbücherei. Als ich ihn endlich in Händen hatte, war’s ne Enttäuschung. An diesem Tag beschloss ich, Literaturkritiker zu werden.

2. Letzter Krimi?
D.B. Blettenberg, „Harte Schnitte“

3. Bester Krimi?
Oje. Vielleicht „The Tin Man“ von Hammett, weil hier zum ersten Mal der Krimi so ernst genommen wurde, dass man ihn nicht mehr ernst nahm.

4. Schlechtester Krimi?
Alle, bei denen ich mich auf Seite 3 schon nach der letzten Seite sehne. Also viel zu viele.

5. Brutalster Krimi?
Es gibt keine brutalen Krimis. Nur Leser mit brutaler Phantasie.

6. Langweiligster Krimi?
siehe Antwort 4

7. Literarischester Krimi?
“Ein Henker ist kein Blumenstrauß“ von C.H. Guenter (aka Bert F. Island)

8. Frauenkrimi?
Wenn es Weinkrimis, Pflegekrimis und Katzenkrimis gibt, warum nicht auch Frauenkrimis?

9. Männerkrimi?
Wenn es Frauenkrimis gibt, warum nicht auch Männerkrimis?

10. Kinderkrimi?
Alle Krimileser sind Kinder.

11. Welche Krimifigur möchten Sie sein?
Nick Charles aus „The Thin Man“. Getreu dem alten IDEAL-Song “Ich brauch nur eines auf der Welt, ne schöne Frau mit Geld”.

12. Welche Krimifigur möchten Sie nie sein?
Dieser komische depressive Schwede da oben.

13. Ihr schönstes Mordleseerlebnis?
Steht hoffentlich noch aus.

14. Haben Sie Mordgelüste? Wenn ja, gegen wen richten sie sich?
Nee. Verprügeln möchte ich schon mal jemandem, tue es aber dann doch nicht.

15. Welche Krimiautor/innen mögen Sie?
Kein(e). Was heißt „mögen“? Ich mag hoffentlich ihre Bücher.

16. Welche Krimiautor/innen mögen Sie nicht?
siehe 15.

17. Welche Krimiautor/innen hatten mit ihrem Werk Ihrer Meinung nach den meisten Einfluss auf die Entwicklung des Genres?
Conan Doyle, Hammett, Christie. Also die üblichen Verdächtigen – und ein paar andere, die ich aber hier noch nicht verraten möchte, vor allem Schundautoren.

18. Welche haben Sie davon gelesen?
Alle, da ich sie sonst ja nicht als einflussreich nennen könnte.

19. Was, außer Kriminalliteratur, lesen Sie sonst noch?
Jedes gute Buch ist ein Krimi. Also lese ich alle guten Bücher, die mir vor die Augen kommen. Und immer mal wieder ein paar schlechte, um den Unterschied zu merken.

20. Vervollständigen Sie bitte folgenden Satz: “Deutsche Kriminalromane sind für mich….”
… deutsche Kriminalromane.

21. Vervollständigen Sie bitte folgenden Satz:”Ausländische Bestseller-Krimis sind für mich…”
… ausländische Bestseller-Krimis.

22. Kaufen oder leihen (Bibliothek, Freunde) Sie Ihre Krimis?
Ich fordere Rezensionsexemplare an. Oder kaufe, was ich auf diesem Wege nicht kriege.

23. Kaufen Sie Krimis in Hardcoverausgaben?
Auch.

24. Behalten Sie nach der Lektüre Ihre Krimis?
Selten. Ich bin kein Sammlertyp. Manche natürlich schon.

25. Wieviele Krimis haben Sie bisher in Ihrem Leben gelesen?
Phhh…. tausend, zweitausend? Oder nur fünfhundert? Keine Ahnung.

26. Kurz oder lang, Short Story oder Schmöker – welche Krimis bevorzugen Sie?
Schmöker. Kurzgeschichten sind was für literarische Kurzatmer oder Leute, die nicht lange leben, wie Wolfgang Borchert.
27. Lesen Sie einen Krimi auch mehrmals?
Durchaus.

28. Vervollständigen Sie bitte folgenden Satz:”Eine gute Krimifigur ist…”
… vielschichtig

29. Vervollständigen Sie bitte folgenden Satz:”Ein guter Krimiplot ist…”
folgender: Der Betreiber des legendärsten saarländischen Krimiblogs der Welt verschwindet spurlos. Nick Charles junior übernimmt den Fall und entdeckt die Leiche des Bloggers in 2459 Präservativen im Akkufach eines Laptops. Die Spur führt nach Hamburg.

30. Lesen Sie fremdsprachige Krimis im Original?
Dafür hab ich meine Leute (hallo, Bernd!)

31. Wie entscheiden Sie, welchen Krimi Sie als nächstes lesen (Klappentext, Empfehlung von Buchhändler, Freunden, Rezensionen etc.)?
Zufallsprinzip oder Methode. Beides möglich.

32. Wieviel Stunden lesen Sie am Tag/in der Woche/ im Monat?
Unterschiedlich. Zwischen 5 und 15 Stunden die Woche.

33. Letzte Worte?
Und warum fragt mich wieder mal keiner, was der beste Krimiblog im Internet ist?

7 Gedanken zu „Fragebogen“

  1. Lieber dpr,

    eine wunderschöne Antwort auf Frage 29! Wenn diese Story gedruckt und gebunden herauskommt, kaufe ich es SOFORT!

    Viele Grüße
    Ludger

  2. guten Morgen, liebe Liisa, lieber Ludger,

    ich darf also notieren… je 50 Exemplare des Krimis „Blog till you die“…schön, schön. Das Ganze ist nicht in Kapitel gegliedert, sondern in 2459 Präservative. Buch 1 bringt die Präservative 1- 13, Buch 2 erscheint im Frühjahr 2007. Die Bestellung gilt natürlich für alle 250 Bände.

    bye
    dpr

  3. Präservative als Schrifttäger, oder wie soll ich das jetzt verstehen? Pfiffige Idee: Bücher auf Kondomen, warum ist da bislang noch keiner drauf gekommen. Safer Reading – super Idee!

    Viele Grüße
    Ludger

  4. Naja, Ludger,

    ich dachte zwar nur an ein schlichtes Ersetzen von „Kapitel X“ durch „Präservativ X“, aber deine Idee hat was. Ich werde sie ebenso in meinem Hinterkopf behalten wie die, ein Leserestaurant zu eröffnen, in dem es analog zum all you can eat eine all you can read – Möglichkeit gibt. Lesen bis man satt ist zum Einheitspreis.

    bye
    dpr

  5. Also ich hätte lieber Bescheid, wenn das Lese-Restaurant eröffnet wird! Die Idee finde ich klasse – vorausgesetzt allerdings es handelt sich um aktuelle Literatur und nicht etwa um aus Bücherflohmärkten etc. zusammengesammelten alten Schwarten – aber das geht glaub ich schon wegen der Hygiene nicht. ;o)

  6. Nein, nein, liebe Liisa,

    keine alten Schinken, sondern nur druckfrische, biologisch abbaubare Ware! Ich stelle mir das so vor: Du kommst in unser schönes Lokal und wirst gleich von einem geschmackvollen Interieur empfangen. Vorne an der Kasse sitzt Fräulein Katja (ich würde sie ja gerne stehen lassen, aber das Fräulein ist jetzt auch schon über 30 und kriegt so schnell „dicke Beine“) und verkauft Lesebons für, sagen wir mal, 7 € 99. Dezent im Hintergrund hält sich unser Hauszeichner und Diplomkünstler Wünsch, der gerade Klarinette lernt und für die entsprechende Lesemusik verantwortlich ist. Chef Walter tritt charmant an dich heran und führt dich an deinen Platz (das heißt: Wenn du zufällig Ähnlichkeiten mit Claudia Schiffer und Konsorten haben solltest, wird er dir anbieten, doch „mal ein cooles Praktikum“ bei Hinternet zu machen. Ich kann nur abraten!). So. Jetzt gehst du zum kalt/warmen Buffet, wo sie alle schön aufgeschlagen liegen: lecker zubereitete Krimis, schön abgehangene Historywälzer, saftige deutsche Gegenwartsprosa, die innen noch rosa glänzt. Du lädst alles auf deinen Teller, gehst zu deinem Platz zurück und beginnst zu lesen. Nach etwa zehn Minuten komme ich. Ich begrüße dich freundlich, schaue mir an, was du liest und gebe dir zu jedem Buch eine Exklusivrezension aus dem Stehgreif. Wenn du genug gelesen hast, kannst du dir die Reste einpacken lassen und mit nach Hause nehmen. Klingt doch gut, oder?

    bye
    dpr

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