Prima Idee

Da quatschen wir hier über Rezensionsethik, und anderswo ist man längst woanders. Bei der Zeitschrift Ixlibris etwa, wo →das Rezensieren bestellt werden kann. Die Vorschriften werden selbstverständlich eingehalten. Autoren und Rezensenten sind miteinander weder verwandt noch verschwägert, kennen sich nicht einmal. So geht’s doch auch! Zur Nachahmung empfohlen! Sauber!

5 Gedanken zu „Prima Idee“

  1. Moin,

    sehr schön ist dabei der Satz „Bücher, die negativ zu rezensieren wären, werden nicht besprochen.“ Dann fällt auch keine Redaktionsgebühr (bis zu 300 Seiten schlappe hundertfünfzig Euro, jede Seite mehr kostet 50 Cent) an. Ich finde, so sollten wir das auch machen. Merkt ja doch keiner…

    Schön übrigens auch, dass man sich auf der gleichen Seite über die „dubiosen Geschäftspraktiken des Manfred Plinke und seines ‚Autorenhaus Verlags'“ echauffiert. Ach ja, wo ist nur das Gute und Schöne in der tristen Verlagswelt?

    Viele Grüße
    Ludger

  2. Nachtrag (just the links)

    Das Gute und Schöne gibt es nicht. Das wird man feststellen, wenn man sich zum Beispiel diese Pressemitteilung des VS anschaut. Der streitbare Artikel kann hier nachgelesen werden. Da ist es schon auffällig, wenn auf der Startseite von Ixlibris die Dienste der Cornelia Goethe Akademie und des Cornelia Goethe Literaturverlags beworben werden. Gleich nebenan ist dann auch der Link zur erwähnten Glosse. Nicht zu vergessen, wer Ixlibris herausgibt: Die Brentano-Gesellschaft mbH.

    Merke: Man soll immer das Impressum lesen!

  3. Guten Morgen, Ludger,

    dein zweiter Kommentar ist jetzt auch mit Verspätung da. Unser Spamfilter hatte ihn in schlimmem Verdacht und deshalb zurückgehalten (wahrscheinlich wegen des englischen Hinweises auf die Links (ich wage nicht, das wörtlich zu zitieren, sonst ist dieser Kommentar auch noch verdächtig!)). Ja, nicht nur Spamfilter sind kompliziert, auch das liebe, gute Verlags- und Bücherwesen. Würde mich mal interessieren, ob die Firma Ixlibris ihrer lesenden Kundschaft auch mitteilt, dass die Rezensionen dort bezahlt sind. So: „Lieber Leser, was du jetzt liest, ist die pure Wahrhaftigkeit, jedenfalls so pur, wie man sie für 150 Affen erwarten kann.“ Und natürlich machen wir das jetzt auch! Wer eine Rezension in beiden Krimiblogs will, zahlt nicht 300, nein, nur 250 Euronen! Zur nächsten Buchmesse fahren wir dann in dicken Mercedessen vor!

    bye
    dpr

  4. aber, liebe Loide, das sinn doch wunder-wunder-schöne Dexte, die hier der geneigten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Als ausgewiesenem Belladonna-Liebhaber kommen mir die Tränen, wenn ich folgendes lese:

    „Venedig ist berühmt. Berühmter kann Venedig kaum mehr werden. Außer: Venedig versingt im Meer wie die „Titanic“.“

  5. Ja, wahrlich schöne Texte. Hab mal ein paar der Krimirezensionen gelesen und frage mich jetzt verwirrt: Haben etwa Donna Leon, James Ellroy oder Fred Vargas AUCH die 150 Euro abgedrückt, um rezensiert zu werden?

    bye
    dpr

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