Jahcoozi: Pure Breed Mongrel

Elektronische Musik boomt nach wie vor – und das vor allem in Berlin. Munter werden in der Stadt Stile gebrochen, Takes neu zusammengesetzt und Musik kunterbunt gemischt. Eine Band, die das bestens beherrscht, heißt Jahcoozi.

In der Indie-Szene der Hauptstadt ist der Name schon längst ein Begriff. Das Label Kitty-Yo beheimatet die dreiköpfige Formation um Beatbastler und Produzenten Robert Koch. Koch schläft selten, ist als hyperaktiver Mensch zu beschreiben und macht nahezu immer Musik, weshalb ihn die meisten, die ihn kennen „Robot“ nennen. Er mixt auf Jahcoozis ersten Album „Pure Breed Mongrel“ in 13 Tracks fröhlich Dancehall mit Punk, Regga mit R’n’B, Drum&Bass und Elektro mit Trip-Hop und findet inmitten des Crossovers den ganz eigenen Jahcoozi-Sound.

Dieser wird nicht unwesentlich von der vielfältigen Stimme der charismatischen Sängerin Sasha Perera geprägt. Die aus Sri Lanka stammende Londonerin ist seit fünf Jahren Wahlberlinerin. Bei Tracks wie dem Opener „BlackBarbie“ oder „Asian Bride Magazin“ klingt ihre Stimme hart und rau, wie die einer jamaikanischen Raggabraut, während sie bei „Changing Times“ oder dem letzten Titel auf der Platte „Fish“ eher sanft und süß an eine R’nB- Schönheit erinnert. Der Wortwitz ihrer Texte sorgt wechselweise für Gänsehaut und kribbelige Tanzbereitschaft. Politische Botschaften möchte die Band nicht vermitteln. Es geht um Spaß und gute Musik.

Der Dritte im Bunde, Oren Gerlitz kommt ursprünglich aus Tel Aviv. Oren spielt bei Jahcoozi unverwechselbar Bass und Gitarre, produziert und mischt mit Robot die Stücke. So bunt und unterschiedlich wie die Drei ist ihre Musik. Jahcoozi beweist mit ihrem ersten Album, dass es nicht verkehrt sein muss, sich nicht auf einen bestimmten Stil festzulegen. Eines ist klar, einschlafen wird bei dieser Musik niemand.

Alle drei Jahcoozis haben mit diversen anderen Musikprojekten weltweit Erfahrungen gesammelt und arbeiten seit 2002 intensiv an der gemeinsamen Sache. Herausgekommen ist dabei mit „Pure Breed Mongrel“ ein sehr grooviges, durchweg tanzbares Album, das den großen Teil der elektronischen Musik abdeckt und dadurch sehr frisch und abwechslungsreich daherkommt.

Und auch für ihre freakigen Liveshows mit Hang zum charmant-verrückten Entertainment haben Jahcoozi bereits sehr viel Anerkennung bekommen, durften sie im Vorprogramm diverser Bands und Musiker unter Beweis stellen. Jetzt sind sie allein on the road. Einen famosen Tourstart hatte die Band am Tag der Veröffentlichung ihrer Scheibe natürlich in ihrer gemeinsamen Heimat Berlin.

Jahcoozi
Pure Breed Mongrel
Kitty-Yo/Intergroove
VÖ: 30.9.2005

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