Die Plattenfirma gibt auf dem Backcover die Empfehlung gleich mit: ‚File under: new adult contemporary‘. Das klingt für mich immer noch wie ein Genre, für das ich nicht die Zielgruppe sein möchte. Aber wenn es bedeutet, dass Musiker ihre Instrumente beherrschen, sich auf den Song konzentrieren und auf Langfristigkeit statt auf den kurzen Knall setzen, dann beschreibt das die neue CD von Christina Lux recht gut.
Obwohl die Singer/Songwriterin schon einige Alben veröffentlicht hat, ist „Coming Home At Last“ ihr erstes richtiges Bandalbum und mit Sicherheit ihr homogenstes Werk. Den Funkanteil ein kleines bisschen zurückgeschraubt, schafft sie mit ihrer wohligen Stimme eine Grundharmonie, die eine relaxt aufspielende Band weiter aufbaut. Auch wenn der Titelsong oder „Arms Wide Open“ und „To The World“ direkt ins Ohr gehen, wirkt hier nichts abgegriffen oder auf Ohrwurm geschnitzt.
Ohne auf Trends zu schielen, schafft sich Christina Lux eine eigene, seelenvolle Nische, die sich deutlich vom sonst omnipräsenten deutschen Soulpop abhebt. Und mit dem abschließenden „Spät“ — einer Neuaufnahme ihres Songs „Late At Night“ — beweist sie, dass sie auch völlig unkitschig deutsch singen kann. Hoffen wir für „Coming Home At Last“, dass die zeitgenössischen ‚adults‘ zu mehr Konsum als der nächsten ‚Kuschelrock‘-CD fähig sind.
Christina Lux: Coming Home At Last
BSC/Rough Trade
www.christinalux.de
3.2.2006