„Mal mal so ne alte Postkutsche in einer stimmungsvollen, tiefblauen Nacht, Diplomkünstler!“ Der legt zwei Sekunden lang die Stirn in Falten und dann los. Danach basteln wir die Druckvorlage. Hier ist sie. Und noch ein paar mehr Informationen über den 2006er Band der „Criminalbibliothek des 19. Jahrhunderts“.
Postkutsche. Nacht. Romantik. Nee, etwas ganz anderes erwartet den Leser bei den drei längeren Erzählungen dieses Bandes. Ein Hinweis darauf, dass der Krimi des 19. Jahrhunderts mitnichten in jenes Kitschklischee passt, in das man ihn – wenn man ihn überhaupt zur Kenntnis nimmt – gerne presst. Die gute alte Zeit war so gut nicht. Sie war politisch repressiv, gesellschaftlich turbulent und sie suchte nach Möglichkeiten, darüber zu erzählen.
Eine dieser Möglichkeiten war der Kriminalroman, die Kriminalerzählung. Nicht wenige der bekanntesten und produktivsten Autoren gehörten selbst zu den Opfern der Reaktion auf die revolutionären Ereignisse um das Jahr 1848, Jodokus Donatus Temme etwa, mit dessen Erzählung „Ein Amnestirter“ der Band anhebt. Ein Beschreibung der gesellschaftspolitischen Zustände, souverän in eine Kriminal- und Liebeshandlung gebettet.
Auch Adolf Streckfuß war ein Verfolgter jener Zeit und sein Roman „Der tolle Hans“ berichtet von einer anderen Facette der Repression, der kirchlichen nämlich. Gestützt auf einen berühmten authentischen Fall, ebenfalls mit Kriminal- und Liebeshändeln gewürzt, demaskiert Streckfuß den Klerus.
Dieser wiederum ahnte, wie gefährlich, weil aufklärerisch Kriminalstoffe sein konnten. Benno Bronner, ein Vertreter des Klerus, konterte genial mit „Der Herr von Syllabus“, die zwar „Criminalnovelle“ heißt, aber keine ist. Sondern eine vorzüglich geschriebener, äußerst witziger „Genremissbrauch“, ein Rundumschlag gegen alles Liberale, alles Moderne. Und mit einem überraschenden Schluss.
Das gibt es also demnächst, sprich im Oktober auf etwa 320 Seiten als Jahresband 2006 der „Criminalbibliothek des 19. Jahrhunderts“. Für 20 € Subskriptionspreis, für 24 € nach Erscheinen des Buches. Wer Geld sparen und das Projekt unterstützen will, kauft gleich 3 Exemplare für 50 €, wer mäzenatisch tätig sein will, schiebt mindestens 250 rüber, wird dafür im Buch lobend erwähnt und erhält auf Wunsch eine Seite zu Werbezwecken.
Ausführliche Leseproben und weitere Informationen kann man →hier als PDF-Dokument einsehen und herunterladen. Vorbestellungen werden natürlich gerne entgegengenommen, hier nämlich, wo der Herausgeber auch für Rückfragen gerne zur Verfügung steht. Es lohnt sich. Mein Wort drauf.