…. schön die Rezension in der Zeit von >>>Hubert Winkels über Wolf Haas postbrennersches Opus Das Wetter vor 15 Jahren.
Anobella
*hat carte blanche auf dem Hinternet
**darf auch über Wolf Haas berichten
***widerspricht der These von der Krimiparodie (da Haas zu realistisch)
Liebe anobella,
warum ist Haas´ Realismus ein Gegenargument gegen die Krimiparodie ?
Ein Autor kann doch schließlich ein Genre parodieren und dennoch realistisch (was immer das jetzt bedeuten mag) bleiben.
Beste Grüße
bernd
Parodien können tatsächlich „realismusfördernd“ sein, lieber Bernd, wobei ich natürlich wieder einmal größere Schwierigkeiten mit „der Realität“ habe. Wäre ich gemein (ich bin es natürlich), würde ich postulieren, dass das Gros dessen, was uns so als Kriminalroman untergejubelt wird, unfreiwillige Parodie von Genre-Usancen ist. Serial Killer – Romane etwa kann ich nicht mehr ohne ein gewisses Schmunzeln lesen, wenn ich sie überhaupt noch lese.
bye
dpr
Lieber dpr,
ich würde das nicht als gemein, sondern als milde bezeichnen. Denn „Serial-killer“ Klonoide finde ich eher ärgerlich. Aber der Höhepunkt dieses „Subgenres“ ist ja deutlich überschritten.
Auch habe ich durchaus ein Problem mit Comedy und Krimis – und also auch mit Krimiparodien. David Peace hat doch (im Jahrbuch ? im Ludger-Interview ?) geäußert, dass er (für sich selber) Humor mit der Krimiform für unvereinbar hält. Vielleicht etwas zu puristisch, aber schon nachvollziehbar. Auch wenn Comedy-Krimis (Krimis also, bei denen Witz, und nicht Rätsel oder Spannung den Schwerpunkt des Buches bilden) die letzten Jahre deutlich häufiger zu finden sind, problematisch ist das schon, Mord und Todschlag mit einem Zuckerguss von Humor zu überziehen. So sehr diese Autoren auch gute Beobachter, Sprachspieler und Analytiker sein mögen, vom Standpunkt richtiger (!) und ernsthafter, die Tiefen des Genres ausschöpfender Autoren wie Ellroy, Vachss´, Ross Macdonald … sind solche Texte (im wahrsten Sinne) nicht Ernst zu nehmen – Parodien halt. Eigentlich kann ich hier nur Brookmyre und Hiaasen wirklich akzeptieren.
Beste Grüße
bernd
Humor als Soße, damit die dicken Brocken besser durch die Leseröhre rutschen – das freut vielleicht Dr. Thrill, der immer „lesen Sie nur Leichtverdauliches, Ihre Naivität wird es Ihnen danken“ empfiehlt. Aber da hören wir lieber auf Dr. Sub-Versiv, der Magengrimmen für offizinell hält (nicht offiziell; das wäre dann unser Dr. Thrill, der alte AOK-Vertrauensarzt). Und auch Dr. Sub-Versiv hat nix gegen Humor. Aber der richtige, please.
bye
dpr
kein humor in krimis?
dann würde ich aufhören, sie zu lesen.
weiß nicht, ob ich, um mord und totschlag ernst zu nehmen, zu einem krimi greifen würde.
spannung, eine nacht durchlesen, am nächsten morgen gleich weiterlesen … einen charakter gut hingebacken bekommen … aber so richtig tief muss es nicht sein. das muss man schließlich erst mal draufhaben …