Wow, was für ein freches Album. Mit kessem Blick pfeift An Pierlé auf dem Back-Cover-Foto durch die Finger und wildert sich genussvoll durch allerlei Spielarten. Von trotzig bis lasziv setzt die Belgierin ihre Stimme ein und schüttelt scheinbar mühelos ein durchweg gelungenes Album aus dem Ärmel.
Allein mit der Vielfalt der Instrumente, die An und ihr musikalischer Sidekick Koen Gisen bedienen, hätte die Platte schon ganz vorzüglich werden müssen, aber der Rest der Band und die Horde Gastmusiker tragen entscheiden dazu bei, dass aus allen Arrangements das Maximum herausgeholt wird. Es ist wie immer: In einer besseren Welt würde eine charmante Popnummer wie „Jupiter“ im Radio laufen und „Cold Winter“ würde – trotz seines Namens – laue Sommernächte beschallen.
In der Realität bleiben 13 wild schlingernde Songs für Menschen, deren Aufmerksamkeitsspanne länger ist als ein Gewinnspieltrailer.
An Pierlé & White Velvet: An Pierlé & White Velvet
Pias/Rough Trade
VÖ: 13.10.2006