Christopher Hjort: Strange Brew

Der norwegische Rockhistoriker hat wieder zugeschlagen. Nach seinem superben, 2000 erschienenen Handbuch zu Jeff Becks Karriere „Jeff’s Book: A Chronology of Jeff Beck’s Career, 1965-1980: From the Yardbirds to Jazz-Rock’ legt er nun mit einer weiteren Chronik nach. Dieses Mal widmet er sich dem „British Blues Boom“, der zwar mit Alexis Korner und John Mayall schon Anfang der 1960er Jahre startete, aber seine Blütezeit zwischen 1965 und 1970 hatte. Auf diesen Zeitraum konzentriert sich denn auch Hjorts opulenter, mit vielen Fotos und Faksimiles ausgestatteter Band.


Wie schon bei „Jeff´s Book“ listet der penible Rechercheur in „Strange Brew“ praktisch jedes Detail, jedes Konzert, jede Studio- und Radio-/TV-Session und was sonst noch so passierte, auf – und das Jahr von Jahr und eben mehr oder weniger streng chronologisch. Dieses Konzept mag für den „normalen“ Leser von Rockbiografien zwar bisweilen ermüdend sein, für die „Die Hard“-Fans ist Hjorts Fleißarbeit aber eine wahre Fundgrube, und dabei durchaus auch flott und spannend geschrieben.

Nicht von ungefähr sind John Mayall – er verfasste auch das Vorwort –, Eric Clapton und Peter Green die zentralen Persönlichkeiten, deren Bands – die BLUESBREAKERS, CREAM und FLEETWOOD MAC stehen im Mittelpunkt der Betrachtungen. Logischerweise unternimmt Hjort auch Ausflüge zu den Solo- und Nebenprojekten wie BLIND FAITH oder DEREK & THE DOMINOS sowie namhaften Bands aus der stilistischen „Randzone“ wie z. B. MANFRED MANN und die ROLLING STONES (feat. Mick Taylor).
„A Must Have“ für Liebhaber des „British Blues“ im Allgemeinen und für Clapton/Mayall/Green-Fans im Besonderen!

Christopher Hjort:
Strange Brew. Eric Clapton & The British Blues Boom
London: Jawbone Press, 2007
ISBN 978-1-906002-00-8
Link: www.jawbonepress.com