Alligatorersatz 140607

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Die Tagesausbeute so far. Wir besuchen noch einmal Ian Rankin oben in Schottland, zuvor aber Lob und Tadel aus Deutschland. Haben Sie auch noch was? Her damit!

„Ein wahrer Genuss für Krimileser, die sich nicht zu den Blutgrätschern zählen sondern eher auf hintergründige Spurensuche setzen“, so lobt Ingrid Müller-Münch Gianrico Carofiglios „Im freien Fall“ für den →Deutschlandfunk. Und Blutgrätscher sind natürlich nur im Fußball erlaubt.

Auch Günther Grosser ist in der „Berliner Zeitung“ voll des Lobes, wenngleich für Elmore Leonards →„Callgirls“: „Im Kern geht es jedoch, wie immer schon bei Elmore Leonard, um das literarische Potenzial einer Gesellschaft, die ihre grotesken Züge nicht einmal mehr zu verbergen sucht, sondern im günstigsten Falle bloß ausstellt, meistens allerdings ausbeutet und jene Opfer, die dabei rechts und links anfallen, auch noch auszuschlachten versucht.“

Same place, same critic, diesmal Mo Hayders →„Die Sekte“ – und kein Lob mehr: „faktenlastig und langatmig“ sei der Roman, „und das Geheimnis dann doch allzu schwer erkämpft, um es überhaupt noch wissen zu wollen.“

Kommen wir nun zu unserer Ian-Rankin-Abteilung. Der →„Guardian“ hat eine ulkige Serie, „Writer’s Room“ benannt. Wir schauen in mehr oder weniger chaotische AutorInnen-Zimmer und lesen, was der jeweilige Bewohner, die jeweilige Bewohnerin dazu zu erzählen hat. Ian Rankins Arbeitsplatz ist, nun ja, in Maßen unaufgeräumt, anderswo siehts schlimmer aus. Und Mister Rankin beruhigt uns: „There is, however, method in the seeming chaos. Trust me.“ Tun wir.

Sehr geordnet scheint es bei Ian Rankins BBC-Sendungen zu Klassikern des Genres zuzugehen. Edinburgh und R.L. Stevensons Dr. Jekyll & Mister Hyde sind das Thema der ersten Sendung, →„The Scotsman“ berichtet diesmal ausführlich – auch über die Einflüsse Stevensons auf Rankins Protagonisten Rebus:

„Ian Rankin says he drew inspiration from The Strange Tale of Dr Jekyll and Mr Hyde for his bestselling Rebus novels and gave the character of his detective inspector a similar doppelganger from his past, a former friend who returns to destroy him.”

„Nina Todd has a boyfriend called Charlie, who likes wild birds. His mother has a caged budgie named Charlie Two. Nina’s real name is Karen Wild, and she has a stalker called Rupert, whose real name is Mark, whose sister was killed 14 years ago by Karen.“ So beginnt „Nina Todd has gone“ von Leslie Glaister, und so beginnt auch die Rezension des →„Independent“. Einfach kompliziert.

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