The Volares – Godvertising

Ist es Faulheit, fehlende Inspiration, finanzieller Mangel? Innerhalb von zehn Jahren hat das Power-Pop-Trio, das zumindest mental in Austin, Texas, angesiedelt ist, gerade mal zwei Alben veröffentlicht. Seit der Gründung im Jahre 1996 treffen sich die drei Freunde, der Engländer Dare Mason, die beiden Amerikaner Paul Averitt und James „Bucks“ Burnett nur gelegentlich zum gemeinsamen Musizieren; Live-Auftritte gibt’s schon mal gar nicht – Bucks lehnt das ab.

Ihre Vorbilder: natürlich die Beatles, und da die ja „die größte Band aller Zeiten“ sind, verstehen sich die Volares konsequenterweise als „die kleinste Band aller Zeiten“! Alle drei sind exzellente Musiker, haben sehr wohl Live-Erfahrung in anderen Gruppen gesammelt (Dare spielt in einer Truppe mit Ex-Church Marty Willson-Piper, Paul in einer Beatles-Cover-Band aus Dallas), aber sie wollen weder vertraglich an eine Plattenfirma gebunden sein noch durch die Gig-Mühle gedreht werden.

Die äußerst melodiösen Songs auf ihrem aktuellen Album sind eine Art Verbeugung vor Musikern/Bands, die sie – neben den Beatles – beeinflusst haben, als da wären The Travelling Wilburys („Walk Alone Through Time“), David Bowie („Heaven Is And Heaven Was“), Andy Partridge (XTC), Chris Frantz und Tina Weymouth (Talking Heads). Die Stücke können, wie z. B. der Opener „This Old Mountain Stands Everywhere“, entweder schön los rocken oder sich eher laidback in Americana-Gefilden bewegen, wie in dem Ex-(Small) Face Ronnie Lane gewidmeten „Old Circus Wagon“. Bucks Burnett hat für die abwechslungsreiche, irgendwie auch zeit- und trendlose Volares-Musik den Begriff „Melodic Noise“ geprägt. Trifft die Sache ganz gut.

Unterstützt wurden die Drei im Studio von durchaus namhaften Sidemen: u. a. Joe Ely, Martin Newell (Cleaners From Venus), Ex-Faces-Keyboarder Ian McLagan.

Ein wirklich schönes (ja, klingt abgedroschen), unterhaltsames Album: Popmusik, für die man sich nicht schämen muss!

The Volares
Godvertising
XIV Entertainment
Bezug: www.thevolares.net