Volksbloggen -3-

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Jetzt, mit dem neuen Logo aus der Logoschmiede von Ludger „Blog der Woche“ Menke, macht das Volksbloggen sogar noch mehr Spaß! Hier ist – fast – alles erlaubt! Rummosern, hemmungslos loben, schüchtern anfragen, gnadenlos fordern, grenzenlos Eigenwerbung betreiben. Heute hole ich noch mal eine Frage von gestern zum Anheizen hervor: Muss, wer einen Krimi schreibt, wirklich „über Krimis nachdenken“? Wenn ja: was denn? — Aber schreibt doch, was ihr wollt…

33 Gedanken zu „Volksbloggen -3-“

  1. Eine ganz unkriminelle Frage: Was hält der Meister eigentlich von dem neuen Album von Joni Mitchell?

    fragt
    Ludger
    * wippt mit dem Fuß
    ** hört Shine und denkt an Barb

  2. Da bin natürlich absolut parteiisch und behaupte, dass JM niemals eine schlechte Platte machen wird. „Shine“ ist etwas „konventioneller“ als die Vorgängeralben, aber, ehrlich, ich hab bisher erst zweimal durchgehört, das intensive Eintauchen steht noch aus. Gewiss wird „Shine“ nicht die beiden absoluten Spitzenalben von JM erreichen, „Hejira“ und „The Hissing of Summer Lawns“. Macht aber nichts, die sind nämlich fast unerreichbar.

    bye
    dpr

  3. ich glaube, dass ein autor wie wolf haas sehr intensiv über das genre krimi nachgedacht hat, bevor er seine brenners schrieb.
    damit meine ich die ermittlerkrimis.

  4. Lieber dpr, demnach hältst du „Both Sides Now“ auch für ein gutes Album? Die Voraussetzungen waren gut, aber das Endergebnis ein wenig überzeugender Klangbrei.

  5. @Anobella: Hm, mag sein. Man wüsste aber gerne, was bei seinem Nachdenken rausgekommen ist. Vielleicht, dass Modikationen des Genres, wenn überhaupt, nur über die Sprachperspektive möglich sind?
    @Jochen: Both Sides Now reißt mich nicht vom Hocker, aber ich ziehe mich immer wieder an ihrer Stimme hoch. Dass ich die Sachen lieber im Original höre, versteht sich. Jedenfalls die meisten.

    bye
    dpr

  6. 1. Ich höre so was ÜBERHAUPT NICHT (Mitchell) und versinke lieber in den Tönen von Maximo Park … gerade in Wiesbaden.
    2. Man muss nicht über Krimis nachdenken, wenn man sie schreibt. Manchmal muss man welche hassen, bevor man schreibt.

  7. Joni Mitchell? Was halt hier wer von der neusten Hancock Kreation „The Joni letters? Selbst habe ich sie noch nicht gehört, aber als waschechter (Eigenenschätzung) herbie hancock fan werde ich mir das gute Stück bald mal anhören.

    kastor, hört gern.

  8. @Kastor: Joni Letters? Uh, guter Tipp, obwohl eher JM- als HH-Fan…
    @Astrid: Das mit dem hassen unterschreibe ich… aber Maximo Park? Dieses junge Retro-Gemüse, das unserem Azubi Jochen dauernd aus den beheadphonten Ohren rauskommt?

    bye
    dpr

  9. Sicher dat! Über Musik rede ich lieber als über Lit. – das wird dich jetzt nicht wundern – und ohne Philip Glass hätte ich vielleicht keine Zeile geschrieben, irgendwas von ihm läuft dann nämlich meistens. Mozart lebenslang, Dub/House in der Küche, Radiohead ist auch ohrenöffnend (bis „ok computer“), Sigur Ros, wenn man sich nicht entscheiden kann, ob man Musik hören oder kichern soll, alles wunderbar, aber ich kriege MAGENKRÄMPFE bei „Singer/Songwriter“ & Konsorten.

  10. maximo park klingt sehr gut (ich war eben auf ihrer webseite). aber was hat es mit wiesbaden zu tun …?

    *versteht nicht

    ich finde, theorie hat noch keinem geschadet (gerade auf diesem blog).

    und alle guten lyriker haben auch schon mal in bücher von anderen guten lyrikern geguckt.

    warum sollte das nicht für krimis gelten. ich hab da keine abwehrreflexe.

    und VIELEN würde es außerordentlich GUT tun, sich mal in einen theoretischen text reinzuschrauben und zu schauen, was auf dem feld schon geleistet wurde.

    *immer lernbegierig
    **lernt viel von anderen autoren
    ***und dpr´s

  11. @Astrid: Dass man JM in Ermangelung eines treffenderen Begriffs als „Singer/Songwriter“ bezeichnet, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Dame eine solche spätestens seit 1975 nicht mehr ist. Sondern die einzigartige Joni-Mitchell-Klasse. Daran ändern auch gelegentliche Ausflüge in den Jazz („Mingus“) oder Elektropop (Achziger Jahre) nichts. Sigur Ros? Island hat aber seit BJÖRK nichts Aufregendes mehr hervorgebracht…
    @kastor: Doch, doch, Jazz auch. Aber nicht so enthusiastisch wie z.B. Rock in allen Spielarten, weil das meine Sozialisationsmusik war. Hat nicht JM mal auf ner HH-Platte mitgemacht? Doch, mal zu Hause gucken…
    @Anobella: Wenn die Burschen und Mädels aus der Theorie eine feine Praxis machen können – bitte!

    bye
    dpr

  12. @ dpr
    oha, das kann ich aus dem Stehgreif nicht sagen. Da der Gute ihr nun eine ganze CD (Platte sag ich ja lieber, aber das stößt dem ein oder anderen dann doch auf. solche „i Tüpfeli Schisser“ wie man bei uns sagt) widmet, liegt der Gedanke auf jeden Fall nah. Vielleicht finde ich was.

    kastor

  13. das war ja das schöne an der französischen philosophie ende siebziger/anfang der achtziger: sie wussten alles, keiner konnte ihnen was vormachen, im gegenteil, sie haben vieles erst sichtbar gemacht, und dann haben sie alles auseinandergerissen. in hochspannenden büchern.

  14. @ Kastor und dpr

    Die Herbie Hancock Platte (CD), auf der die schönste Dame des Laurel Canyon mitmacht, ist die 1998 erschienene „Gershwin’s World“ Sie singt bei zwei Stücken und, wie der Name schon andeutet, sind es von Gershwin komponierte Lieder.

    gruß
    Robert

  15. GE-NAU! Steht übrigens auch in der einzigen deutschsprachigen JM-Biografie eines hoffnungsvollen Krimiautors. Das Ding muss ich zu Hause irgendwo rumliegen haben…

    bye
    dpr

  16. @ap
    Von Herr Glass wusste ich nichts. bis eben. Was mir da entgangen ist. Möglicherweise mal gehört, aber man hört ja so viel.
    Danke für den indirekten Hinweis

  17. Jetzt hätte ich beinahe Fräuleinchen A. vergessen… Meinst du unsere Freunde, die Dekonstruktivisten? Da nun Krimis Konstrukte par excellence sind (wie jede Literatur; aber Genres schnüren noch mit zusätzlichen Korsetts), wäre es mal ganz nett, die Entwicklung der KL unter dem Aspekt des Auseinandergenommen- und Wiederzusammengesetztwerdens zu beschreiben. JL, übernehmen Sie!

    bye
    dpr

  18. kastor: Minimal Music. Hab ich einmal gehört (Glass oder Reich, ich weiß nicht mehr), ein Vierzigminutenstück, das sich so langsam verändert hat, dass man meinte, es verändere sich gar nicht. Hat mir sehr gut gefallen. Kontemplation & Konzentration.

    bye
    dpr

  19. @ dpr und Robert
    das kannste mal sehen. Und ich dachte ich kenne meine Platten gut. hab ich. und kann sagen: sehr fein. schön zu hören.
    Glass klingt großartig. auf der Internest-seite dieses herrn kann man Feines hören.

    es hört: kastor

  20. Philip Glas hat auch die Filmmusik zu „Koyaanisqatsi“ geschrieben. Ein Film für den sogar ich eine Empfehlung aussprechen kann.

    Beste Grüße

    bernd

  21. Ja, man hat Glass zur „Minimal Music“ gerechnet, aber was heißt schon minimal, wenn man es wörtlich nimmt … seine Bandbreite reicht von „Einstein on the Beach“, bei dem Leute halt bisweilen sagen, das könnten sie auch (ein amerikanischer Künstler hat darauf mal die allgemeingültige Antwort gegeben: „But you didn’t“) bis zum „Tirol“-Konzert, das nun wirklich „klassisch“ ist.

  22. Das ist doch ein Thema für`s Krimijahrbuch:was hört der Krimiautor/leser?
    Ernsthaft:vielleicht etwas über Mörderballaden(Stagger Lee)?

    Johannes

  23. Krimi und Musik, ja das wäre tatsächlich mal ein weites und eher vernächlässigtes Feld. Soll es nicht im kommenden KrimiKALENDER von Christina Bacher um „Jazz in Crime“ gehen? Warum überhaupt oft Krimi und Jazz?

    Ludger
    *groovt

  24. Der „kommende Krimikalender“ ist schon da. Allerdings habe ich bislang als Mitarbeiter erst EIN Belegexemplar auf der Buchmesse abgestaubt, das wiederum sogleich Fräuleinchen Anobella abgestaubt hat. Müssten eigentlich längst schon weitere Exemplare da sein…ja, Krimi und Jazz. Krimi und Rock ginge auch, Ian Rankin fällt mir spontan ein und ein Amerikaner, dessen Name mir aber leider gerade wieder entfallen ist. Aber das Thema mal vormerken.

    bye
    dpr

  25. http://www.amazon.com/
    exec/obidos/ASIN/B000V9RRPQ/
    herbiehanco08-20/002-3490764-5164033?dev-t=D3E49ECS9E0KO&camp=2025&link_code=xm2
    Eine schöne CD, die neue von Mitchell aber auch. Und ich lese gerade Robinson und der ist auch gut.
    LG
    barb
    *geht wieder lesen und Musik hören

  26. @Silvia: Schöner Text von Tom Liwa. Aber vergesst mir „The Hissing“ nicht…
    @Bernd: Pelecanos! Jau! Aber noch einer, der am Ende des Buchs ne ganze Liste seiner(oder des Protagonisten?) Lieblingsplatten hatte.

    bye
    dpr

  27. Lucas Davenport stellt im letzten Roman John Sandfords seine 100 Alltime Faves zusammen, die Sandford am Ende auch brav auflistet. Sehr zwiespältige Liste. Im Gegensatz zum Musikgeschmack John Connollys, der in den USA seine Bücher teilweise mit fein zusammen gestellten CDs auslieferte. Merke: Wer „The Blue Nile“ liebt ist geradezu verpflichtet einen Soundtrack zu seinen Romanen zusammzustellen. Wenn dann noch Bands wie „And You will Know Us By The Trail Of Dead“ dazukommen, hören wir die CD natürlich auch ohne Buch… Connolly und Ian Rankin dürften jederzeit den DJ bei mir machen.

  28. dpr:
    konnte die neue HH mit JM zum Thema nocht nicht hören: schon vergriffen und muss nachbestellt werden. Son Pech aber auch.

    gruß,
    kastor

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