Österreich – Deutschland. Die Krimirezension

I werd narrisch!!! Aus! Das Spiel ist aus! Ein Wunder! Das Wunder von Wien! Was für ein Krimi! Deutschland, der krasseste Außenseiter, der jemals das Grün zwischen den Toren bevölkerte, hat den haushöchsten Favoriten, der jemals die Fußballstiefel schnürte, aus dem Rennen geworfen! Unfassbar! Das deutsche Cordoba!

Was war passiert? Wenige Stunden vor dem Anpfiff der entscheidenden Begegnung um den Einzug ins Viertelfinale wälzt sich die deutsche Auswahl mit Magenkrämpfen auf dem Boden vor den stark frequentierten Toiletten. Eine anonym abgegebene Großpackung Mozartkugeln, in die ein aggressives Abführmittel vermittels einer handelsüblichen Spritze injiziert worden war, hat den Stolz der Nation außer Gefecht gesetzt. Das Spiel muss abgesagt werden, Österreich wird zum Sieger erklärt und kommt eine Runde weiter!

Doch die Ganoven aus der Donaumonarchie haben die Rechnung ohne die zufällig anwesende Bundeskanzlerin Merkel gemacht. Sie schickt Außenminister Steinmeier aus, sein Auftrag: Sofort eine deutsche Ersatzmannschaft auftreiben! Und Steinmeier wird fündig. Die auf Klassenfahrt in Wien weilende Mädchenmannschaft der Elfriede-Jelinek-Oberrealschule Würselen erklärt sich bereit, für Deutschlands Ehre gegen „die österreichischen Sackgesichter“ (Spielführerin Michaela Ballack, 15) anzutreten. „Das wird ein Remake des Thrillers ‚Mission Impossible’!“ fürchtet DFB-Präsident Theo Zwanziger und stopft vor lauter Nervosität eine weitere Mozartkugel in den zitternden Körper.

Aber haben sie überhaupt eine Chance? Oberstudienrat Löw (Sport und Latein) ist optimistisch: „Meine Mädels sind heiß. Und Österreicher können von Natur aus nicht Fußball spielen. Das müsste klappen.“ Tatsächlich hat Stürmerin Marion Gomez, 14, bereits in der 5. Minute eine hundertprozentige Chance, die sie, wäre sie nicht in hochhackigen Pumps aufgelaufen, auch genutzt hätte. „Macht nichts“, erklärt Stürmerkollegin Miranda Klose, 13, in der Halbzeitpause, „die Österreicher sind mitten in der Pubertät, das schaffen wir schon.“

Aufregung kurz vor dem Seitenwechsel. Österreichs Trainer Josef „Peppi“ Hickersberger bedrängt Oberstudienrat Löw in der Coachingzone und versucht, ihm eine Packung Mozartkugeln anzudienen, „damit die Madeln was Süßes zum Pausentee“ haben. Löw lehnt ab, es kommt zum Handgemenge, beide Trainer werden auf die Tribüne verbannt. Kann das gutgehen?

Es kann! 49. Minute: Spielführerin Michaela Ballack pfeffert aus gefühlten 150 Metern die nicht von Mozart stammende Kugel ins Netz. Deutschland führt! Wütende Angriffe der Österreicher, die jedoch von der souveränen Abwehr um Torfrau Jenny Lehmann, 12, abgeblockt werden. „Die Ösis sind so langsam, da kann man sich ja noch Rouge auflegen, während man denen den Ball vom Fuß spitzelt“, höhnt Abwehrhünin Peggy Märtesacker, 11, mit ihren Einssiebzig die Riesin der Mannschaft (Durchschnittsgröße: 1 Meter 54).

Und dann ist es endlich soweit! Abpfiff! Deutschland hat das Wunder vollbracht! „War nicht schwer“, wiegelt Oberstudienrat Löw die Emotionen ab. „Gegen Portugal werden unsere Mädels Fußballschuhe anziehen müssen, das wird ein heißer Tanz.“

4 Gedanken zu „Österreich – Deutschland. Die Krimirezension“

  1. Das war, um mit „Ludwig van“ zu sprechen, „Mozarts Geist aus dprs Händen“. Ich vermisse nur die Beschreibung der sicherlich sportlich hübschen Bekleidung. Alter Badeanzug? Neue Fippy-Strümpfe? Erzähl!

  2. Nachzutragen wäre noch ein Zitat von Abwehrheldin Philippine Lahm: „Waren das wirklich Österreicher? Wir sind kein einziges Mal sexuell belästigt worden!“ – Gute Frage… Und die Mädels waren natürlich toppmodisch in ihren karierten Minis, nabelfreien Tops, schwarzen Nylons und, wahlweise, Pumps / Highheels. Zeugwartin Anobella hat halt einen guten Geschmack!

    bye
    dpr

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