Na endlich, Simon „Honeyboy“ – hierzulande wäre „Hohnerboy“ vielleicht ein Alternativname – Hickling „live on stage“, und zwar mit den alten Freunden aus gemeinsamen DT’s-Tagen: mit Gitarrenvirtuoso „Big“ Al Taylor und zwei unterschiedlichen rhythm sections, mal mit Bassmann Tony Stuart und Drummer Tony Bayliss, mal mit den Original-cracks Craig Rhind (b) und Alan „Sticky'“ Wickett (dr).
Was auf den Studioalben an sich schon gut rüberkam, erfährt nun eben noch den passenden Drive. Wer Simon mal live erlebt hat, weiß, dass er als Sänger und vor allem als Meister der Blues Harp so richtig „Dampf machen“ kann. Er gibt stets sein Bestes, ist auch bei diesen Mitschnitten mit voller Power dabei. Obwohl er im Mittelpunkt der Performance steht, lässt er seinen Mitstreitern doch genügend Raum zur solistischen Entfaltung. Da kann insbesondere Taylor mit seinem straighten, vom West-Coast-Stil beeinflussten Gitarrenspiel glänzen.
Die Playlist setzt erfreulicherweise nicht nur auf R & B-Klassiker wie „High Heeled Sneekers“ oder „Bright Lights Big City“, sondern auch auf weniger Bekanntes aus Boogie, Shuffle, Blues & Rock’n’Roll. Das furiose „Whammer Jammer“ und das selbst komponierte „Judgement Day“ stechen dabei heraus.
Wer erdigen, blues-gedrängten Pubrock mag (noch aus Zeiten vor dem Rauchverbot!), dem bläst „Honeyboy“ ordentlich den Marsch – mmh – (besser) den Blues!
Honeyboy Hickling Blowin' Through Town - Live Marvo Recordings www.honeyboyhickling.com