Saturday’s Thrill, klassisch

Ziemlich klassisch geht es in der heutigen Ausgabe des Titelmagazin-Krimisamstags zu. Frank Göhre, klassisch und aktuell zugleich, porträtiert →Edward Bunker, Judith Hammer testet einen Klassiker des →Wie-schreibe-ich-Krimis und Peter Münder hat Peter Schmidts →„Die Regeln der Gewalt“, einen deutschen Krimiklassiker aus dem Jahr 1984, noch einmal gelesen. Klassisch auch →Peter Zeindler. Jörg von Bilavsky gratuliert zum 75. Geburtstag und zum neuen Werk.

Hat Zoran Drvenkar mit →„Sorry“ ebenfalls einen künftigen Klassiker vorgelegt? Der Hype raunt es – Dieter Paul Rudolph glaubts dennoch nicht so ganz. Über das Rocken und Zurückrocken informiert uns →Uta-Maria Heim in ihrer Kopfschuss-Kolumne. Und Julio Navarrine reimt →„Im Licht der Öllampe“. Klassisch.

4 Gedanken zu „Saturday’s Thrill, klassisch“

  1. Na, gnadenlos? Drvenkars Buch möchte Spannung erzeugen, und das gelingt ihm durchaus. Dass mir persönlich das zu wenig ist, kann man fast als „andere Ideologie“ bezeichnen. Letztlich geht es um den Spannungsbegriff, der als rein krimitechnischer gesehen werden kann, aber eben auch als einer, der über die eigentliche Spannung hinaus Räume öffnet. Hier scheiden sich die Krimiwelten. Kein Grund, „Sorry“ in Bausch und Bogen zu verreißen, aber auch keiner, es ohne Hinweis auf diese „andere“ Krimiwelt zu loben.

    bye
    dpr

  2. Sie beschreiben die Ängste um die Rezeption Ihres eigenen, ebenso brillanten Romans – dass wir Leser Ihr Buch aufregend, spannend finden aber partout keinen „Mehrwert“ ausfindig machen könnten. Welchen Mehrwert hat Thomas´ OUT ON THE RIM? Ironie-Überschuss? Stil? Einblicke in die Gepflogenheiten amerikanischer Geheimdienste? Wenn ja, dann ist der Mehrwert von SORRY das Bündel aus wagemutiger Konstruktion und der von Ihnen hervorgehobenen Spannung. Das ist viel.

  3. Ich habe, lieber GG, sowohl Konstruktion als auch Spannung gebührend hervorgehoben. Das hat mich wirklich beeindruckt. Doch dann habe ich bei der Lektüre festgestellt, dass mich außer dem nichts an diesem Buch gefesselt hat, weil alles andere genau im Dienst dieser Thrillermaschine stand. Das Schicksal der Personen wurde mir herzlich egal, die Thematik als solche – Kindesmissbrauch – wird thrillermäßig ausgeschlachtet, ohne dass so etwas wie ein Einblick in das Inferno gewährt wird. Auch die Grundidee des sich Fremdentschuldigens: ein paar nette Beispiele, sonst nichts. Der Mehrwert von „Out of the Rim“ liegt für mich im Aufdecken der Strukturen sogenannter „großer Pläne“. Thomas gelingt es spielend und fast beiläufig, das Zufällige, Chaotische dahinter vorzuführen. Er erzählt eine Geschichte, und dahinter tun sich ohne Verrenkungen weitere Geschichten auf. Das vermisse ich bei „Sorry“. Ich bekomme genau das, was auf dem Buch draufsteht: Thriller. Aber nichts mehr. Das kann durchaus genügen. Ist mir aber nicht genug.

    bye
    dpr

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