Muse: The Resistance

1999, zu Zeiten ihres Debütalbums „Showbiz“ waren sie nur eine gute Alternative Rock-Band. Mit den Jahren suchten Muse nach höheren Aufgaben und experimentierten verstärkt mit progressiver Musik. Auf „Absolution“ (2003) und „Black Holes And Revelations“ (2006) waren sie beim Kunstrockmetal mit sirenenartigem Gesang und verspielten Klavier-Pirouetten angekommen. Da sich die Band aber immer weiter zu entwickeln versucht, war abzusehen, dass sie auf ihrem fünften Studioalbum neue Töne anschlagen würde.

„Uprising“ sowie der Titelsong erinnern noch an die Dynamik und Opulenz älterer Stücke, doch „Undisclosed Desires“ zieht dem Muse-Fan den Boden unter den Füßen weg. Rock? Nein. Metal? Nein. Bombast? Nein. Es ist Pop, Hightech-R&B, um genauer zu sein. Eine seltsame Wandlung, die nur dem starken Drang nach Neuem geschuldet sein kann.

Andere Songideen sind schon nachvollziehbarer: In der Ballade „United States Of Eurasia“ erklingt zwar plötzlich Chopin und in „I Belong To You“ wurde ein Klarinettensolo versteckt, aber damit hätte man rechnen können — auch dass beide Songs Queen zitieren. Wie selbstbewusst und talentiert Muse sind, zeigt am deutlichsten die dreiteilige Mini-Rock-Symphonie „Exogenesis“.

(kfb)

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