Lange Pause, lange Reise, aber alles wie immer. Loreena McKennitts neues Album „An Ancient Muse“ ist ein musikalischer Streifzug durch die Geschichte und die Wiegen der Zivilisation und neben den lesenswerten Linernotes ein erneuter Beweis für die musikalische Qualität der kanadischen Songwriterin. Aber bei allem Können — es bewegt sich nicht wirklich was.
Auch wenn die Arrangements um Instrumente der jeweiligen Orte erweitert werden, klingt McKennitt eigentlich wie immer. Hier eine Lyra, da eine Nyckelharpa, aber am Schluss immer diese perfekte Mischung aus Fee und Schlachtenaufbruch. Vielleicht muss jemand, der so selten Platten macht, sein Konzept auch nicht verändern, denn in erster Linie ist „An Ancient Muse“ ein wunderbares Stück Musik. Das tribalartige Aufbäumen von „Kecharitomene“ ist gleichermaßen gelungen wie die erhabene Atmosphäre von „Beneath A Phrygian Sky“. Wer damit leben kann, ’nur‘ neun Fortsetzungen von „The Book Of Secrets“ (1997) zu bekommen, wird allerfeinstens bedient. Sehr schön.
Loreena McKennitt: An Ancient Muse
Quinlan Road
VÖ: 17.11.2006