Sebastian Pastewka, also der reale Schauspieler, der in der Comedyserie „Pastewka“ „sich selbst“ spielt, ist und bleibt brillant. Unter der Regie von Joseph Orr und Jan Markus Linhof läuft er in der vierten Staffel, die zwei Jahre nach der dritten im TV angelaufen ist, zu Hochform auf.
Ob als Fernsehsüchtiger in der Episode „Das Experiment“ oder als unfreiwilliger Drogenverchecker, der seine Kollegen Annette Frier, Hugo Egon Balder, Jürgen Vogel, Oliver Pocher, ja, auch Axel Schulz mit Gras versorgt („Der Pusher“). Oder als von seiner doch nicht endlos leidensfähigen Freundin Anne, gespielt von Sonsee Neu, frisch vor die Tür gesetzter Spontan-WG-Kumpan von Balder, jener welcher a) wenig von Ordnung im Haushalt hält und b) stets nach dem Sex mit irgendeiner deutlich jüngeren Gespielin einen Trommelwirbel auf dem Schlagzeug hinlegt („Die WG“).
Nicht minder gelungen ist in besagter Folge der Cameo-Auftritt des mittlerweile ehemaligen „Versteckte Kamera“-Moderatoren Frank Elstner. Ähnlich amüsant auch die Folge „Der Priester“: Christoph Maria Herbst mimt hier einen befreundeten Schauspielkollegen von Pastewka. Das Lustige: Herbst wird ständig von Mitarbeitern aus der Filmcrew mit Stromberg angesprochen, was diesen zunehmend nervt. Auch Michael Kessler brilliert in mehreren Folgen als Pastewkas Kollege und dessen Konkurrent, der zur Krönung der ständigen Kabbeleien einen Vertrag bei Pastewkas Agentur unterschreibt („Der große Kessler“). Doch der Düpierte weiß sich zumindest in dieser Folge, in der sich übrigens Regisseur Dieter Wedel erstaunlich locker und selbstironisch gibt, gekonnt zu rächen. Stichwort: „Wolle Rose kaufen?“
Das Bonusmaterial ist reichlich, wenn auch nicht von absoluter Notwendigkeit. Groß ist immerhin ein alter Sketch aus „Bullyparade“-Zeiten mit einem trotteligen Pastewka im Aldi-Trainingsanzug und 1-Euro-Frisur. Lustig ist auch das Fan-Quiz, an dessen Ende, sofern man alle Fragen zu den gezeigten Episoden richtig beantwortet hat, man mit Lieblingsrezepten der Schauspiel-Crew belohnt wird, die selbstverständlich allesamt höchsten kulinarischen Ansprüchen gerecht werden.
Kurzum: Ohne „Pastewka“ (und ohne „Stromberg“) hätte das Privatfernsehen kaum noch selbst produzierte und insbesondere sehenswerte TV-Unterhaltung zu bieten.