Moldau: Zdob si Zdub – „So lucky“
Viel Krawallrock, bisserl Klezmer, bisserl Egerländer. Hier haben wir den unterhaltsame Laut-Leise-Baukasten der Pixies. Geradeaus, etwas flach, aber kracht richtig gut rein. Riecht nach guter Show, und weil der sympathisch angealterte Sänger für die Optik Sonderpunkte einfährt, reichts fürs Finale, und da vielleicht für schönen Platz unter den ersten Zehn.
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Zypern: Christos Mylordos – „San Aggelos S’Agapisa“
Im offiziellen Video ist eine sich öffnende Hand zu sehen, aus der in Zeitlupe Blütenblätter fallen. Alles g´schwätzt. Mollgetränkte Powerballade mit Evanescence-Gitarren und Evanescence-Frauensopran im Hintergrund. Der junge Mann aus Zypern scheint gut singen zu können. Und ganz ehrlich: irgendwer muss es ja machen und beim ESC die obligatorische Weltschmerz-Leiden-Christi-auf-meinen-Schultern-Anklage singen. Israel hat das Staffelholz an Zypern weitergereicht, es könnte fürs Finale reichen.
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Mazedonien: Vlatko Ilievski – „Rusinka“
Balkanrock und viel Testosteron in der Stimme. Nein, trotz der erfreulichen Folkloreanklänge wird sich dieses Schunkel-Stückchen leider nach dem Halbfinale verabschieden.
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Israel: Dana International – „Ding Dong“
Ziehen wir mal die hochverehrte, göttliche Sängerin ab, bleibt nur ein kleines dürres Europop-Ohrwürmchen zurück. Ohne den verführerischen Hook, der „Diva“ damals zum Sieg gesegelt hat. Könnte fürs Finale reichen, aber weiß Gott nicht wegen des Songs, hoffentlich wegen einer bestechenden Performance, und auch dann reichts nur fürs Mittelfeld.
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Slowenien: Maja Keuc – „No one“
Schon wieder eine düstere Power-Ballade (beginne, das Wort zu hassen…), diesmal mit dicken Streicherpolstern und viiiieel Platz für Stimmleistungsschau. Die Sängerin klingt aber im Video schon so, als könnten wir uns im Halbfinale auf viele schiefe Töne freuen. Und auch nur auf diesen einen Auftritt.
http://www.youtube.com/watch?v=NRiU9EVtFdU
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Rumänien: Hotel FM – „Change“
Angenehmes flottes Popstückchen. Nicht überfrachtet, trotz dauerhackendem Klavier. Harmonische Rückung – gute alte ESC-Tradition. Wieder solch ein Liedchen, mit dem Sasha hierzulande im Radio rauf und runter gespielt würde. Darf gern im Finale landen, ist aber kein Fall für einen vorderen Platz.
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Estland: Getter Jaani – „Rockefeller Street“
Endlich mal ein schön überdrehtes, leicht schrilles Highspeed-Popliedchen. Tiptoppe Unterhaltung, trotz altbackener Synthies, und herrlicher Hook. Sängerin sieht aus wie alternde Lena und könnte durch ausuferne Choreographie beim ESC aus der Puste kommen und die Töne noch mühsamer treffen als im Video. Ich seh sie trotzdem im Finale weit vorn. Zumindest wünsch ichs mir.
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Weißrussland: Anastasiya Vinnikova – „I love Belarus“
Au, der Songtitel wird nicht viele Punkte einbringen. Und auch der Rest dieses uptempo Dance-Teils nicht. Aber weil´s ein gar so flotter Brecher ist, wird er im Finale dabeisein.
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Jetzt fehlt nur noch Teil V. Stay tuned…
Ich fand‘ ja diese mazedonische Kapelle wirklich witzig. Das Video oben ist zwar ein bisschen Standard … dafür ist die Mucke irgendwie mitreißend. Erinnert mit vom Stil ein bisschen an Teddybears (früher bekannt als Teddybear STHLM, siehe http://en.wikipedia.org/wiki/Teddybears) 🙂
@Jannis: Danke für den Link.
Teil V kommt noch heute nachmittag. Muß nur noch ein paar Rechtschreibfehler einbauen…
Slowenien finde ich ja unerwartet gut. Leider viel besser als „Lovely Lena“.
Und das Blöde: Wir sind am Samstag Abend auf einen Geburtstag eingeladen. Hoffe, dass die Jungs wenigstens einen Fernseher aufstellen 🙂
Danke für die Vorberichterstattung.
bin schon gespannt auf teil V 🙂
hier meine top ten beim esc :-): http://bit.ly/gSRPuO