Küchenerbe, die zweite. Heute geht es um einen deutlich emotionaler besetzten Gegenstand, denn die Erinnerungen daran reichen bis in meine Kindheit zurück.
Vage Bilder von Hähnchen, die tranchiert werden. Selbst (also: von Muttern) gemachte Pommes. Und vor allem: vor fett triefende Hähnchenschlegel, die mit den Fingern gegessen werden durften. Und dann noch dieses martialisch aussehende Handwerkszeug, das nur von den Erwachsenen zu benutzen war und das mit seiner Feder so kraftvoll aussah, dass es im Ruhezustand mit einem Verschluß gesichert werden mußte.
All das war einmal. Ich weiß gar nicht, wie man ein ganzes Hähnchen so schön kross wie Muttern backt. Und wüßte ich´s, würde Frl. Katja sagen: „Iiiih, wie fettig!“, um damit zu überspielen, dass sie in Wahrheit Vegetarierin (genauer: Pescetarierin) ist. Kurzum: in der Hinternet-Versuchsküche gibt es keine Verwendung mehr für Geflügelscheren.
Die Erinnerungen bleiben, die Schere darf gehen. Wer sie haben möchte, melde sich unter dem Stichwort „Knochenbrecher“ bei der Hinternet-Resteverwertung.
Was: | Geflügelschere |
Wohin: | Fleischfresser. Oder Gattenmörderinnen. Sonst: Altmetall |
Ersparnis: | 326g |
Gattenmörderinnen? Verstehe: Männer würden ein anderes Werkzeug nehmen. Schraubenzieher? Lötkolben? Mal sehen, was noch adäquates in der Sammlung auftaucht.